Die Bundesregierung will die Klimahilfe für die ärmsten Staaten trotz des gescheiterten Gipfels in Kopenhagen aufstocken. „Wir dürfen jetzt den Staaten, die ernsthaft versuchen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, unsere Hilfe nicht versagen“, sagte Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) dem Nachrichtenmagazin FOCUS.
Deutschland hatte für die Kopenhagen-Verhandlungen als Soforthilfe zum Ausbau des internationalen Klimaschutzes 1,26 Milliarden Euro für die Jahre 2010 bis 2012 zugesagt. „Dieses Angebot besteht grundsätzlich fort“, so Niebel. „Es ist im Detail aber abhängig vom weiteren Verlauf der Verhandlungen. Wir wollen die Mittel für Klimaschutz in jedem Fall weiter ausbauen.“
Niebel verteidigte die Absicht der Bundesregierung, trotz des gescheiterten Gipfels an ihrem Plan festzuhalten, die Emissionen in Deutschland bis 2020 um vierzig Prozent zu senken. „Unsere Vorreiterrolle wird dazu führen, dass wir auch andere Länder mitnehmen“, erklärte der Minister. „Es geht in erster Linie um globalen Umweltschutz, aber es geht auch um neue Technologien und neue Märkte. Ich sage voraus, dass Volkswirtschaften wie die USA und China sich nicht dauerhaft von Zukunftsmärkten ausschließen wollen, in dem sie beim Klimaschutz auf der Bremse stehen.“