"Wir werden nicht irgendwelchem Druck in irgendwelcher Formnachgeben, der uns eine Aufwertung aufzwingen will", sagte derMinisterpräsident in einem am Wochenende veröffentlichten Interview derstaatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Ausländische Politikerverlangten einerseits einen stärkeren Yuan, würden aber gleichzeitigihre Märkte abschotten. Das ziele darauf ab, "Chinas Entwicklungaufzuhalten", sagte Wen.
US-Politiker sehen in der chinesischen Währungspolitik eine Subvention,die Strafzölle gegen Einfuhren aus China rechtfertigen könnte.US-Präsident Barack Obama, EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barrosound der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn,drängen deshalb eine Yuan-Aufwertung.
Kommentar von "Schnitter" zur Strategie der Chinesen:
Bespiel: Die Chinesen hatten bereits in den 1980ern erkannt, daß wirtschaftliche und technologische Unterlegenheit in den Entwicklungsländern stets mit dem Eingreifen der Weltbank für Abhilfe schaffen sollte. Das bedeutete für die Staaten, welche dieses "großzügige" Angebot in Anspruch genommen haben, immer Zinssklaverei und (Rohstoffausbeutung) bis zum Exzess, nur um die dekadente westliche Gesellschaft ein Stückchen länger am Leben zu erhalten.
Na gut, so dachte sich der Chinese. Wir verfügen zwar nicht über die modernste Technologie, haben jedoch Fleiß und Leidensfähigkeit, um die Nation voranzubringen. So, nun hat die KPCh seine Arbeiterschaft im Laufe der 90er Jahre des. 20. Jhds. und in der ersten Dekade des 21. Jdhs. weit unter dem eigentlichen Wert verkauft. Nicht, dass ich das Verhalten gut heiße, langfristig ist das Kalkül aber klar, oder?
Der westliche Kapitialismus brauchte einen neuen Wachstumsmarkt, bzw. die Produkte mußten für den westlichen Pöbel immer günstiger werden, denn sonst würde der Zinseszins bereits Ende der 90er Jahre nicht mehr befriedigt werden können. Da kam der Chinese (für den Westen) ja gerade recht. Zunächst erschien das ganze im Sinne der "Globalisierung" ja wie die Offenbarung persönlich. Die Chinesen produzierten so billig wie nur möglich, der Westen sah das Ganze als eine Segnung der Globalisierung an und man sprach von immer währendem Wachstum.
Die menschenrechtlichen Defizite im Reich der Mitte übersah man natürlich geflissentlich, war doch der Profit zu groß, als daß man sich ein Vergraulen der Chinesen (aber auch der Inder und Russen) leisten konnte.
Selbst nach dem Platzen der New-Economy-Blase sah man im Westen die Chinesen bzw. die Schwellenstaaten wieder einmal mehr als Wachstumsbringer an. Und natürlich waren sie es auch.
2003 überholten die Chinesen - was das BSP - anging die Franzosen als viertstärkste Wirtschaftsmacht, 2009 die Deutschen als drittstärkste.
Bekanntermaßen verfügen die Chinesen mittlerweile über 2.5 Bio USD an Währungsreserven. Bis 2007 (vor dem Beginn der Finanzkrise) haben die Chinesen die Dollars nur gesammelt. Seit 2007 kaufen die Chinesen praktisch mit ihren (eigentlich wertlosen Dollars) die gesamten Reichtümer der Erde auf. Afrika ist bereits zu 60% in der Hand der Chinesen. Schlüsselunternehmen werden ebenso gekauft - das letzte Beispiel ist Volvo.
Die KPCh weiß sich auf der Gewinnerseite. Ich muß immer wieder schmunzeln, wenn in unseren westlichen Mainstreammedien über die chinesischen Sorgen bezüglich der Dollar-Inflation schwadroniert wird. Der Dollar bzw. allgemein gesagt das substanziell wertlose FIAT-Money interessiert die Chinesen nicht im Geringsten. Das Reich der Mitte hat den USD in seinen langfristigen Planungen schon längst abgeschrieben.
Momentan jedoch ermöglicht der "Weltwährungsstatus" des USD den Chinesen in Hochtechnologie einzukaufen und diese für die eigenen Zwecke zu erwerben. Das ist weitaus mehr Wert als irgendwelche wertlosen Devisenreserven zu halten. Und nebenbei kann man die USA in die von den Chinesen gewünschte Richtung steuern. Wäre das nicht so, hätten die USA den Iran schon längst plattgemacht. Das ist nur deshalb noch nicht passiert, weil der Iran für China der größte Erdöllieferant ist. Daher dürfen die USA den Iran ganz einfach nicht angreifen.
Selbst wenn die USA eine Währungsreform durchziehen, den Chinesen interessiert das natürlich kaum - auch wenn China ein derartiger Schritt massiv treffen würde. Der gemeine Chinese würde kurzfristig staatlicherseits auf zwei Schüssel Reis rationiert werden und das ohne "Kullen und Mullen" mitmachen. Den US-Amerikaner ohne Internet, Playstation oder gar Strom kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.
Im Klartext: Die chinesischen Eliten haben die westlichen in der Hand. Plan der westlichen Eliten war, via Zinseszinseffekt die ganze Welt zu beherrschen. Die Chinesen (und andere Schwellenländer) haben dem ganzen jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sieht man u. a. am gescheiterten Klimaschwindel und dem Schweinegrippe-Hype (war in China niemals aktuell).
Tja, die Chinesen haben eben schon vor 30 Jahren die Absichten von Weltbank und IWF durchschaut und diese zu ihrem eigenen Nachteil ausgespielt.
Wer letztendlich gewinnt, ist eine andere Frage: Momentan tippe ich ganz klar auch auf die Schwellenländer. Aber unterschätzen sollte man die FED und Konsorten natürlich nicht. Schätze mal, daß die Bande noch einen Pfeil im Köcher hat.