ELENA („Elektronischer Entgeltnachweis“) ist seit heute in Kraft. Unternehmenmüssen sensible Daten ihrer Arbeitnehmer an eine zentrale Datenbank schicken. Der Katalog derPflichtangaben siehtneben dem Lohn auch die Meldung von etwaigen Fehlzeiten, Abmahnungen,Kündigungsgründen und Beteiligungen an Streiks vor.
[Westfalenpost] Vor gut zwei Wochen erst hat das Bundesverfassungsgericht in einer Anhörung Bedenken gegen die Vorratsdatenspeicherung geäußert.
Dabei ging es zwar um Telefonfirmen und Verbindungsdaten, die Einlassungen der Verfassungsrichter jedoch waren grundsätzlicher Natur. An dieser Stelle kommt Elena, der elektronische Entgeltnachweis, ins Spiel. Auch hier werden Daten auf Vorrat gespeichert - die meisten werden nie benötigt, jedenfalls nicht für die Zwecke, für die Elena geschaffen wurde.
Elena begann als Projekt der Entbürokratisierung. 60 Millionen Entgeltnachweise erstellen die Arbeitgeber jährlich, weil Mitarbeitersie zur Beantragung staatlicher Leistungen benötigen. Elena soll diese Nachweise nach und nach überflüssig machen, die Arbeitgeber könnten so viel Geld sparen. Ein zunächst sinnvolles Unterfangen.
Entstanden ist allerdings ein staatliches Datenmonster. Elena will alles wissen: Neben dem Einkommen auch, ob ein Arbeitnehmer gestreikthat, wann und warum er krank war und ob er schon einmal abgemahnt wurde. Sensible Daten, interessant für staatliche wie private Stellen, für später legalisierten Zugriff wie für illegale Hackerangriffe. Wer dem vorbeugen will, der muss Elena auf Diät setzen - und die Datensammelei begrenzen. Möglichst, bevor die Verfassungsrichter dies erzwingen.