EU-Pläne verärgern Reifenhersteller. Nach den Autobauern nehmen sich die Klimaschützer der Brüsseler EU-Kommissionnun Europas Reifenhersteller vor. In dieser Woche wollen sie einen umfangreichen Maßnahmenkatalog präsentieren, der ab 2012 stufenweise in Kraft treten soll, berichtet "Der Spiegel". Danach müsste vor allem der Rollwiderstand aller Reifen künftig deutlich verringert werden. Denn leichter laufende Pneus, so die Überlegung, senken den Spritverbrauchund damit den CO2-Ausstoß der Autos.
Ein anderer Vorschlag zielt auf die Reduzierung reifenbedingter Fahrgeräusche um fünf bis sechs Dezibel. Der von Autoreifen verursachte Lärm, behaupten Umweltverbände, führe in Europa jedes Jahr bei etwa 245000 Menschen zu Herz-Kreislauf-Krankheiten. Reifenhersteller warnen dagegen vor einem „sicherheitstechnischen Rückschritt“, so Continental-Reifenentwickler Holger Lange.
Leiser und leichter rollende Reifen hätten längere Bremswege, insbesondere auf nassen Straßen. Positiv nimmt die Industrie dagegen die Brüsseler Forderung auf, alle Neuwagen, nicht nur Luxuskarossen, mit Reifendruck-kontrollsystem auszustatten. Der richtige Druck im Gummimantel erhöhe die Sicherheit und könne über zehn MillionenTonnen CO2 im Jahr einsparen.