Der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) – die Dachorganisation der Branche, der derzeit vom Sparkassenverband gesteuert wird – dementierte entsprechende Überlegungen nicht. „Es werden momentan die langfristigen Optionen geprüft“, sagte eine Sprecherin. Entscheidungen seien noch nicht gefallen. Erst im November hatte die Branche unter hohen Kosten Hunderttausende von Kreditkarten ausgetauscht, nachdem es zu Spekulationen über ein Sicherheitsleck bei einem Abwicklungsunternehmen in Spanien gekommen war.
Grund für die drohenden Millionenlasten seien die weiter ungelösten Probleme bei Kartenzahlungen und –abhebungen im Ausland, sagten mehrere Insider. Es sei bislang offen, ob sich diese ähnlich wie in Deutschland durch eine Umprogrammierung von Geldautomaten lösen lassen.
Der französische Technologiekonzern Gemalto räumte unterdessen auf Anfrage ein, fehlerhafte Karten ausgeliefert zu haben. „Auch bei unseren Karten ist das Problem aufgetreten“, sagte Christoph Siegelin, Marketin-Direktor von Gemalto, in einer fünfminütigen Telefonkonferenz. Wie viele der 30 Mio. fehlerhaften Karten von Gemalto stammen, ließ er offen. Auch zu möglichen Schadenersatzforderungen durch die deutsche Kreditwirtschaft machte er keine Angaben. „In Deutschland ist die Situation wieder weitgehend normal“, redete er das Problem klein. Zu den weiterhin bestehenden Problemen beim Einsatz der Karten im Ausland sagte er nichts.