Molybdän gehört chemisch zu den so genannten „Übergangsmetallen", die besondere Elektronenkonfigurationen aufweisen und zu denen auch die meisten anderen wichtigen Metalle gehören. Übergangsmetalle zeichnen sich im Allgemeinen durch hohe Zugfestigkeiten, Dichten, Schmelzpunkte und Siedepunkte aus, bilden häufig gefärbte Verbindungen, können viele verschiedene Oxidationszustände einnehmen, sind gute Katalysatoren (das heißt sie können die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion beeinflussen, ohne selbst dabei verbraucht zu werden) und bilden so genannte Komplexe, was bedeutet, dass sie beim Eingehen von chemischen Verbindungen mindestens ein freies Elektronenpaar abgeben.
Molybdän (griechisch molybdos für Blei) kommt in der Regel als Molybdänglanz (Molybdänsulfid) vor und wurde, wie der Name es verrät, lange Zeit mit Bleiglanz oder Graphit verwechselt. Dadurch dass es relativ schwierig zu bearbeiten ist (starkes Verspröden, schon bei minimaler Verunreinigung mit Sauerstoff oder Stickstoff), fand es vor dem 18. Jahrhundert praktisch keine Beachtung.
Vorkommen/Produktion
Molybdän kommt meistens als Molybdänit (Molybdänglanz, MoS2) zusammen mit Kupfer vor. Die größten Lagerstätten sind derzeit in den Vereinigten Staaten, Chile, China, Kanada und Peru zu finden. Die weltweite Produktion wurde für 2006 mit knapp 180.000 Tonnen angegeben, wobei etwa ein Drittel davon in den USA gefördert wurde.
Gewinnung:
Molybdänglanz wird zunächst durch Flotation (Trennverfahren, bei dem in Wasser dispergierte oder suspendierte Stoffe durch anhaftende Gasblasen an die Wasseroberfläche transportiert und dort mit einer Räumeinrichtung entfernt werden) angereichert und danach durch Rösten (Umwandlung von schwefelhaltigen Erzen durch Erhitzen unter Luftzufuhr) zu Molybdänoxid oxidiert. Nach Reinigung des Oxids mittels Auslaugen mit Ammoniaklösung und der Ausfällung mittels Säure wird das Oxid bei über 1000 °C mit Wasserstoff bzw. Aluminium zu reinem Molybdän reduziert.
Eigenschaften/Verwendung:
Mit über 2600 °C besitzt Molybdän einen sehr hohen Schmelzpunkt, weshalb es zur Herstellung von Flugzeug- und Raketenteilen eingesetzt wird.
Darüber hinaus wird es zur Imprägnierung von Stoffen verwendet, um diese schwer entflammbar zu machen.
In TFTs (Dünnschichttransistoren, siehe auch TFT-Monitore) dient Molybdän aufgrund seiner Leitfähigkeit als dünner Metallleiter.
Molybdän wirkt senkend auf die Energie von Röntgenstrahlen und wird daher in der Röntgendiagnostik eingesetzt.
Des Weiteren kann Molybdän als Schmiermittel und in Folienform als gasdichte Stromdurchführung dienen.
Molybdän ist essentiell für die menschliche Ernährung. Man geht allgemein von einem Tagesbedarf von 50 - 100 Mikrogramm Molybdän aus.
Die Hauptverwendung von Molybdän besteht in der Beschichtung von Stahl. Hierbei dient es der Härtung und zur Verhinderung von Versprödungs-Erscheinungen. Mehr als zwei Drittel des produzierten Molybdäns wird zur Erzeugung von Metalllegierungen verwendet.
Vor allem letztgenannte Verwendungsmöglichkeiten machen Molybdän zu einem stetig bedeutenderem Element, so dass mehr und mehr reine Molybdänproduzenten entstehen.
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Der Branchenprimus - Thompson Creek Metals
Thompson Creek (vormals Blue Pearl Mining) ist der aktuell weltgrößte reine Molybdänproduzent. Die Kanadier besitzen mit ihrem Thompson Creek Projekt die zweitgrößte Molybdän-Tagebaumine der Welt. Alleine die Reserven für dieses Projekt schätzt man auf 170 Millionen Pfund Molybdän, hinzukommen noch Ressourcen von insgesamt 420 Millionen Pfund. Alleine hier werden täglich 30.000 Tonnen Gestein bewegt, bis 2008 will man diese Zahl auf 50.000 Tonnen erhöhen. Die Produktionskosten liegen mit unter 4 Dollar je Pfund sehr niedrig, die Minenlaufzeit wird mit 10 Jahren angegeben.
Zusammen mit der Endako-Mine und dem Davidson Projekt, für welches aktuell eine Machbarkeitsstudie in Bearbeitung ist, verfügt Thompson Creek über nachgewiesene Reserven von insgesamt 480 Millionen Pfund Molybdän und weiteren möglichen Ressourcen von über 1,1 Milliarden Pfund Molybdän.
Besonders letztgenanntes Davidson Projekt scheint für die weitere Entwicklung von Thompson Creek von entscheidender Bedeutung zu sein. Man plant hierbei ab Ende 2008 die größte Untertage-Molybdänmine zu errichten und dabei Vererzungen mit außerordentlich hohen Graden von 0,35% Molybdän abzubauen.
Ein weiterer Pluspunkt: Thompson Creek verfügt auf seiner Endako-Liegenschaft über alle notwendigen Anlagen für die vollständige Weiterverarbeitung des Erzes. Diese könnten auch im Falle einer positiven Entwicklung des Davidson-Projektes mitgenutzt werden, zumal diese beiden Projekte weniger als 200km auseinander liegen.
Fazit: Thompson Creek Metals scheint auf Grund vorhandener Reserven und Verarbeitungsstätten und der weiter zu erwartenden hohen Nachfrage nach Molybdän gut aufgestellt und sollte seinen Vorsprung vor vergleichbaren Konkurrenten weiter ausbauen können.
TSX: TCM
Frankfurt:
WKN: A0MR6Q
ISIN: CA8847681027