GEAB: Nachunserer Auffassung wird im kommenden Jahrzehnt Gold den Dollar aus demRing des internationalen Währungssystems prügeln, während die anderengroßen Währungen zumindest vor ihm auf die Knie gegen werden.
Eine Analyse des GlobalEurope Anticipation Bulletin (GEAB)
Die US-Zentralbank ist nicht mehr in der Lage, ihren Jahrzehnte langenKampf gegen Gold unter dem Schlagwort vom „Überbleibsel ausbarbarischen Zeiten“ führen, mit dem die alles überragende Stellung desDollars im internationalen Währungssystem gesichert werden sollte. Nachunserer Auffassung wird im kommenden Jahrzehnt Gold den Dollar aus demRing des internationalen Währungssystems prügeln, während die anderengroßen Währungen zumindest vor ihm auf die Knie gegen werden.
Wir haben schon des Öfteren invorhergehenden Ausgaben des GEAB darauf hingewiesen: Gold ist sowohleine mittel- bis langfristig geeignete Anlageform, um sein Vermögengegen Wertverluste von Papierwährungen und Wertpapieren abzusichern alsauch ein Zahlungsmittel in Zeiten schwerster Währungskrisen.
In beidenFällen ist die Entscheidung, ein Teil seines Vermögens in Gold zutauschen Ausdruck einer gewissen Einschätzungen über die Risiken dernächsten Jahre, nicht der nächsten Wochen und Monate. In dieser 41.Ausgabe des GEAB, eine Spezialausgabe anlässlich des Beginns einesneuen Jahrzehnts, wollen wir unsere Einschätzung über die Entwicklungvon Gold als Anlageform 2010 bis 2020 vorstellen.
Diese Darstellungergänzt unsere Ausführungen in der 34. Ausgabe des GEAB vom April 2004.Eine solche langfristige Vorhersage erscheint uns auch aufgrund unsererAusrichtung als Entscheidungshilfsmittel für individuelle undinstitutionelle Investoren wie Banken, einschließlich derZentralbanken, Versicherungen, Pensionsfonds etc., die mittel- undlangfristig investieren müssen und wollen.
Zum ersten Mal seit vierzigJahren, nämlich der Abschaffung der Goldbindung des Dollars unterUS-Präsident Nixon, sind die Interessen von Zentralbanken und privatenInvestoren bei Gold gleichgerichtet: Seit der Dollar zu einerunsicheren Währung geworden ist und damit de facto seinen Status alsinternationale Leitwährung und Währungsreserven der Zentralbankenverloren hat, und solange keine ihn ersetzende neue internationaleLeitwährung geschaffen ist, verbleibt nur noch Gold als verlässlicherliquider Wertspeicher.
Wir haben schon in der 34. Ausgabe desGEAB erläutert, dass Gold auf einem paradoxen Markt gehandelt wird.Zwar kontrollieren die Fed und die anderen großen Zentralbanken denMarkt mit dem Ziel, eine zu hohe Preissteigerung bei Gold zuverhindern. Dennoch ist Gold wegen der gegenwärtigen umfassenden Krise,dem strukturell bedingt verringerten Einfluss der USA und also ihrerZentralbank und der damit verbundenen Auflösung des internationalenWährungssystems eine sichere Anlage in hochgradig unsicheren Zeiten.
Zur Erinnerung: Seit der Veröffentlichung der 34. Ausgabe hat Gold imVerhältnis zum Dollar eine Wertsteigerung von 30% zu verzeichnen, undim Verhältnis zum Euro von 23%. Seit unseren ersten Kaufempfehlungen2006 hat es 100% im Verhältnis zum Dollar und 85% im Verhältnis zumEuro zugelegt.
2000 – 2009: Wertsteigerung Gold im Verhältnis zu 17 Währungen (in %)
Aber wenn Gold seither so an Wert gewonnen hat, dann ist das nichteiner Entwicklung zu mehr Markttransparenz und zu weniger Manipulationdurch die Fed und ihre Schwesterinstitutionen geschuldet. Die dreigroßen Verteidigungslinien gegen eine Rückkehr von Gold in dasinternationale Währungssystem werden weiterhin gehalten, nämlich:
- Die Schaffung eines Marktes für Goldzertifikate, in dem der Markt für reales Gold in einem Meer von fiktiven Verträgen über Ansprüche an Goldlieferungen verwässert wird; fiktiv sind diese Verträge, weil sie sich auf Goldmengen beziehen, die noch nicht existieren oder zwar existieren, aber mehrfach verkauft wurden.
- Die Manipulation der Höhe der Goldbestände, insbs. der der USA, die schon seit Jahrzehnten nicht mehr überprüft wurden.
- Eine systematische Propaganda unter Einsatz der großen Wirtschafts – und Finanzmedien, mit der Gold als archaische Geldanlange stigmatisiert wird, die nur Greise interessieren könnte, die mit ihren Kriegsgeschichten genauso langweilen wir mit ihrer obsoleten Fixierung auf Gold als Wertanlage, oder Verrückte, die Gold in den Wahnsinn getrieben hätte.
Während vierzig Jahre hat dieseStrategie hervorragend funktioniert. Sogar Staaten wurden dazugebracht, ihre Goldreserven für recht wenig Geld abzustoßen, allenvoran Großbritannien (1). Daran lässt sich wieder einmal nachweisen,dass Regierungen bessere Entscheidungen treffen würden, wenn sie überFähigkeiten zur Antizipation verfügten oder zumindest Zugang zuAntizipationsarbeiten hätten. Die Unfähigkeit, Entwicklungen vorher zusehen, hat im Fall Gold Großbritannien mindestens 10 Milliarden USDgekostet.
Wenn aber die Marktmanipulation, dievierzig Jahre erfolgreich war, Gold aus dem internationalenWährungssystem heraus zu halten, immer noch funktioniert, wie konnte esdann geschehen, dass der Goldpreis so weit gestiegen ist?
Dies ist dieunmittelbare Folge der Krise und ihrer Phase der Auflösung derbisherigen Weltordnung: Die Fed hat nicht mehr ausreichend Einfluss, umden Erzfeind des Dollars und Konkurrenten um die Vormachtstellung iminternationalen Währungssystem von diesem fernzuhalten. Dieserschwindende Einfluss ist natürlich das Ergebnis eines komplexenProzesses mit verschiedenen Fassetten, die wir in der aktuellen Ausgabedes GEAB analysieren werden.
Entwicklung der Kurse der wichtigsten Währungen im Verhältnis zu Gold(1900 – 2009) (Die Unterbrechung in der Eurolinie (DM vor 1999) erklärtsich aus der Hyperinflation von Weimar und dem ZusammenbruchDeutschlands nach dem 2. Weltkrieg)
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