Der deutsche EU-Abgeordnete Hermann Winkler (CDU) hat gefordert, das alle 27 Kandidaten für die künftige EU-Kommission auf mögliche Kontakte zu ehemaligen Ostblock-Geheimdiensten überprüft werden sollen.
In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin FOCUS sagte Winkler, es sei nötig, dass EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso „sein komplettes Team nach deutschem Vorbild auf etwaige Kontakte zu Ostblock-Geheimdiensten überprüfen lässt.“
Hintergrund sind Kader-Karrieren von Kandidaten aus osteuropäischen EU-Staaten wie Estland und der Slovakei. „Einige Kandidaten sind ehrlich gesagt nicht gerade Glanzlichter für Barrosos Team“, sagte Winkler. „Das betrifft Fragen der Kompetenz und in einigen Fällen auch Lebensläufe. Wenn jemand seine Karriere in der KPdSU begonnen hat, dann ist das schon ein Grund, nachzufragen.“
Die europäischen Bürger hätten „ein Recht darauf, zu erfahren, ob die Mitglieder dieser Kommission politisch unbelastet sind“.
Winkler ist seit 2009 Abgeordneter des Europäischen Parlaments. Er war bis 2007 Staatskanzleichef von Sachsen.