Ausschlaggebend für diePläne des Verbands ist dem Vernehmen nach die DüsseldorferHypothekenbank, die seit fast zwei Jahren beim Einlagensicherungsfondsdes BdB liegt, obwohl dieser das Institut im April 2008 nurvorübergehend übernehmen wollte. Eine solche Situation sei sowohlkartell- als auch steuerrechtlich problematisch, hieß es. Außerdemfehlt es an Personal für eine Führung der Bank über einen langenZeitraum.
Über die Konstruktion einer eigenen Bad Bankkönnten Experten künftig an solche Sanierungsfälle gesetzt werden –entweder ausgeliehen von Mitgliedsinstituten des Verbandes oder vomEinlagensicherungsfonds selbst. Das würde dem Verband unter Umständeneinen längeren Atem und bessere Möglichkeiten geben, aufgefangeneInstitute in Eigenregie zu sanieren. „Es geht um eine strukturierteAbwicklung der Fälle, das ist der ganze Sinn der Übung“, sagte einInsider. Dem Fonds gehören rund 180 Banken an.
EineMöglichkeit, die derzeit diskutiert wird, ist, die Banklizenz desHamburger Bankhauses Wölbern, das der Einlagensicherungsfonds ebenfallsim Zuge der Finanzkrise übernehmen musste, für eine solcheverbandseigene Bad Bank zu nutzen. Wölbern war im April 2009aufgefangen worden. Die Hamburger Privatbank M.M. Warburg & Cohatte Teile des Privatkundengeschäfts übernommen, der Rest desInstituts blieb jedoch am Einlagensicherungsfonds hängen.
Diegeplante Einrichtung des BdB ist nach Expertenmeinung keineKonkurrenzveranstaltung zu der vom Bankenrettungsfonds Soffinangebotenen Bad Bank, denn sie soll sich nur um die vomEinlagensicherungsfonds der privaten Banken aufgefangenen Institutekümmern. Dagegen können Banken in die Bad Bank des Soffin notleidendeAnlagen oder Vermögenswerte, die nicht mehr in die Strategie passen,auslagern, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.