Deutsche Autofahrer zahlen über Kfz- undMineralölsteuer weit mehr, als der Staat für das Straßennetz ausgibt. Studie: Kosten für Straßen sind deutlich niedriger als Steuern und Maut.
Deutsche Autofahrer zahlen über Kfz- undMineralölsteuer weit mehr, als der Staat für das Straßennetz ausgibt.Pkw-Fahrer decken die Kosten für die Straßen zu 208 Prozent ab. Bei Autobahnensind es sogar 415 Prozent.
Das bedeutet, dass Autofahrer das Vierfache derWegekosten zahlen. Bei ausländischen Pkw-Fahrern liegt der sogenannteKostendeckungsgrad bei 89 Prozent für alle Straßen und 193 Prozent fürAutobahnen.
Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts fürWirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag des Automobilklubs ADAC, desBundesverbands der Deutschen Industrie und des Logistikverbands BGL, die derFinancial Times Deutschland (Donnerstagsausgabe) vorliegt.
Ihr Tenor:„Der Wegekostendeckungsgrad vor allem beim Pkw ist weiterhinbeeindruckend.“ Der ADAC und die beiden Wirtschaftsverbände wollen mitdieser Studie nachweisen, dass Forderungen nach einer Pkw-Maut ungerechtfertigtsind. Schon heute würden die Autofahrer unverhältnismäßig stark zu denInfrastrukturkosten herangezogen, argumentieren die Verbände.
DeutscheLastwagen ab zwölf Tonnen Gesamtgewicht, die deshalb mautpflichtig sind,deckten ihre Wegekosten zu gut 200 Prozent. Die Spediteure zahlten also dasDoppelte der Kosten. Auch ausländische Lkw trugen 2007 stärker zu denWegekosten bei als 1997, weil auch ihre Halter Maut zahlen müssen. Durch dieseStraßenbenutzungsgebühr ist die gesamte Kostendeckung für Autobahnen um elfProzentpunkte auf 282 Prozent gestiegen.
Ein völlig anderes Bild ergibt sich für den Schienenverkehr. Hier wurden 2007im Durchschnitt nur 47 Prozent der Wegekosten von den Nutzern gedeckt. ImPersonennahverkehr lag der Wert zwar bei 117 Prozent, im Personenverkehr abernur bei 56 Prozent und im Güterverkehr bei elf Prozent.
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