Der Autokonzern Volkswagen will für seine geplante Kleinwagenfamilie in
großem Stil Technologie seines japanischen Partners Suzuki nutzen. Das
berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe
(Erscheinungstermin: 22. Januar). Bislang seien die Modelle rund um den VW
Up schlicht zu teuer, heißt es in Konzernkreisen. Nutze das Unternehmen
dagegen eine Suzuki-Plattform, könne das Auto ersten Berechnungen zufolge
20 Prozent billiger werden. Noch prüfen die VW-Entwickler allerdings, ob
die Technologien beider Unternehmen kompatibel sind.
VW hatte sich im Dezember mit 20 Prozent an Suzuki beteiligt. Konzernchef
Martin Winterkorn will mit Hilfe der Japaner die bislang schwache Position
auf dem für die Zukunft wichtigen indischen Markt verbessern. Ein Team um
den bisherigen Vertriebschef Detlef Wittig diskutiert jetzt 35
Kooperationsprojekte. Unter anderem geht es um Elektromobilität und um
sparsamere Motoren für Suzuki. Volkswagen prüft zum Beispiel, wie der
Konzern Suzukis indisches Vertriebsnetz nutzen kann. Für den indischen
Markt wollen die VW-Entwickler außerdem eine billige Plattform der
Suzuki-Tochter Maruti verwenden.
Winterkorn will Volkswagen zum weltweit führenden Autokonzern machen. Um
das geplante Wachstum bewältigen zu können, hat Personalvorstand Horst
Neumann ein Top-100-Programm aufgesetzt. Er will bei der Konkurrenz gleich
100 Führungskräfte für die höchsten Konzernebenen abwerben.
Auch der Umbau im Topmanagement geht weiter. So soll China-Chef Winfried
Vahland Mitte 2010 die Spitze der Volkswagen-Tochter Skoda übernehmen. Als
Favorit auf seine Stelle wird in der Konzernführung Karl-Thomas Neumann
gehandelt. Der ehemalige Conti-Chef kümmert sich seit Dezember konzernweit
um die Entwicklung von Elektroautos. Das Amt soll er allerdings offenbar
schon nach einem halben Jahr wieder aufgeben.