Berlin. Insgesamt rund 30 gesetzliche
Krankenkassen wollen spätestens zum Sommer Zusatzbeiträge erheben. Wie
die BILD-Zeitung (Freitagausgabe) berichtet, planen etwa die Hälfte davon,
die zusätzlichen Kosten bereits ab 1. April 2010 zu fordern. Die Höhe des
Zusatzbeitrages beträgt ein Prozent des Bruttoeinkommens. Ein Branchenexperte
sagte der Zeitung: „Bis zu acht Euro dürfen ohne Einkommensprüfung gefordert
werden, was Verwaltungskosten vermeidet.“ Da der Zusatzbeitrag nicht vom
Gehalt abgezogen, sondern in Rechnung gestellt werde, würden die Kassen
„hohe Kosten“ für verspätete Zahlungen einkalkulieren. Nach BILD-Informationen
liegen beim Bundesversicherungsamt vier Anträge auf Genehmigung zur Erhebung
der Zusatzkosten, auch von DAK und Deutsche BKK. Bundesgesundheitsminister
Philipp Rösler (FDP) sieht laut BILD Zeitung die Schuld dafür bei seiner
Vorgängerin Ulla Schmidt (SPD): „Die Zusatzbeiträge von Frau Schmidt beweisen,
dass wir dringend einen Sozialausgleich brauchen. Wir werden diejenigen,
die ohnehin wenig Geld zur Verfügung haben, mit unserem Ausgleich entlasten.“