Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Der hessische MinisterpräsidentRoland Koch (CDU) hat heute eine Bombendrohung erhalten. Gleichzeitigwar in der Staatskanzlei in Wiesbaden die Attrappe einer Rohrbombeeingegangen. Eine mysteriöse Gruppe mit dem Namen "Morgenlicht" hattesich in einem Bekennerschreiben, das bei mehreren Medienanbieterneingegangen war, zu der Tat bekannt. Dabei handele es sich nach denWorten der Gruppe um eine Protestaktion gegen die von Koch geforderteArbeitspflicht für Hartz-IV-Empfänger. Sollte der Ministerpräsident anseinen Forderungen sowie seiner "arbeitnehmerfeindlichen Politik"festhalten, müsse er mit einer weiteren, scharfen Bombe in seinemUmfeld rechnen, so das Schreiben weiter. Koch hatte zuletzt mitÄußerungen über angeblich arbeitsunwillige Hartz-IV-Empfänger einigeKritik auf sich gezogen. "Richtig ist, dass es sich um eine Attrappehandelt, der Vorgang aber wie in solchen Fällen üblich absolut ernstgenommen wird. Um die Ermittlungen nicht zu
gefährden, wird zu weiteren Details keine Stellung genommen",bestätigte Regierungssprecher Dirk Metz. Die Gruppe "Morgenlicht" hattesich bereits im November zu einem Brandanschlag auf zwei Bankstellen inFrankfurt bekannt. Verletzt wurde dabei niemand, die Bewegung nannteden Anschlag in dem damaligen Schreiben eine "kleine rückwirkendeOhrfeige für den Betrug".