Um ein Jahr wird sich die Einführung von Bodyscannern an deutschen Flughäfen voraussichtlich verzögern. Entgegen ursprünglichen Planungen sind die Geräte, die derzeit bei der Forschungs- und Erprobungsstelle der Bundespolizei in Lübeck im Test laufen, für den Einsatz in der Praxis noch nicht geeignet.
So sei es bei Versuchen gelungen, unter bestimmten Voraussetzungen Sprengstoff unerkannt durch die Kontrolle zu bringen. Zudem sei bislang ungeklärt, ob die Strahlung der Scanner für Fluggäste und Bedienpersonal gesundheitliche Schäden verursachen kann.
Im Bundespolizeipräsidium in Potsdam wird deshalb intern damit gerechnet, dass die Geräte frühestens im Sommer 2011 an deutschen Flughäfen installiert werden können.
Auch über den Standort der Kontrollen wird neu nachgedacht. Um Pannen wie vergangene Woche in München zu vermeiden, wo ein Fluggast nach einem Sprengstoffalarm in den Gatebereich gelangte, erwägt das Bundesinnenministerium nun, die Massenabfertigung in vielen deutschen Airports zu entzerren – und die Sicherheitschecks in die Nähe der Flugsteige zu verlegen. DER SPIEGEL 04/2010