Das Europäische Parlament hat im vergangenen Jahr auf Kosten der Steuerzahler mehr als 53 000 Euro für Skiferien von Beamtenkindern ausgegeben. Das berichtet DER SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe.
Mit einer ähnlich hohen Summe wurden zudem die Ferienlager in vier europäischen „Sommerdestinationen“ bezuschusst.
Organisiert wurde die einwöchige Skitour in den italienischen Wintersportort Spiazzi di Gromo vom Personalrat des Europäischen Parlaments. Mitte Februar startet die nächste Tour für über 80 Kinder, bei der neben dem Pistenvergnügen „Übungen mit Schneehunden“ und die Möglichkeit zum Sprachunterricht angeboten werden.
Die Gesamtkosten der Kinder-Ski-Sause in einem Drei-Sterne-Hotel betrugen im vergangenen Jahr 95 356 Euro, davon steuerten die Eltern 42 156 Euro bei. Die Höhe des EU-Zuschusses richtet sich nach dem Haushaltseinkommen der Beamten.
Wer etwa 4200 Euro netto verdient, erhält von der Verwaltung 616 Euro pro Kind und Reise. Bei einem Einkommen von 8000 Euro greift Brüssel immerhin noch mit 414 Euro unter die Arme. Selbst Spitzenverdiener mit mehr als 11000 Euro netto können sich die Reise ihrer Kleinen noch subventionieren lassen.
Nach dem selben Prinzip werden auch die Sommercamps für Kinder der Bediensteten von der EU bezuschusst, die etwa 2008 in Frankreich, England, Malta und in Frankfurt am Main stattfanden.
Das Geld stammt aus einem EU Sondertopf mit dem Titel „Soziale Beziehungen zwischen Bediensteten und sonstige soziale Tätigkeiten“, für den in den vergangenen Jahren rund 300 000 Euro jährlich zur Verfügung standen.
Zahlreiche EU-Parlamentarier fordern inzwischen ein Ende der Kinderferien auf Kosten der Steuerzahler.