2500 Ex-Lehman-Mitarbeiter in Europa haben für die Krisenjahre 2008 und 2009
Garantieboni in Höhe von zwei Milliarden Dollar kassiert. Während die Pleite ihrer
Bank die Weltfinanzkrise ausgelöst hat, verdienten sie im Schnitt rund 400 000 Dollar
– pro Person. Das berichtet das Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL.
Die Banker wurden im Oktober 2008 vom japanischen Finanzhaus Nomura übernommen
und mit Garantieboni zum Bleiben überredet. Viele Garantien laufen erst
im März dieses Jahres aus. Die meist in London ansässigen Investmentbanker sind
auch nicht von der Strafsteuer der britischen Regierung in Höhe von 50 Prozent betroffen.
Die Garantieboni würden steuerlich wie Fixgehälter behandelt, heißt es zur
Begründung. Christian Meissner, der Ex-Europachef von Lehman und jetzt Europachef
von Nomura, klagt zudem beim Konkursverwalter seines alten Arbeitgebers
17,3 Millionen Dollar ein, die ihm in seinen vier Jahren bei der US-Bank zugesichert,
aber noch nicht ausgezahlt wurden.