Der stellvertretende Ministerpräsident und Justizminister Ulrich Goll (FDP) sagte BILD am SONNTAG: “Grundsätzlich lehne ich den Ankauf von illegal erlangten Daten über Steuersünder ab. Wenndie Baden-Württemberg angebotene CD aus illegaler Quelle stammt, kommt ein Ankauf nicht in Frage. Für solche Dateien darf kein Steuergeld fließen. Dagegen werde ich mein Veto einlegen. KeinDeal mit Ganoven!“
Auch den baden-württembergischen Behörden liegt ein Angebot vor,Daten über mutmaßliche Steuerhinterzieher zu kaufen. Die Datensätzebeträfen Kunden verschiedener Schweizer Banken und Versicherungen,sagte ein Sprecher des Stuttgarter Finanzministeriums und bestätigtedamit einen Vorabbericht der Frankfurter Rundschau.Das Ministerium habe bereits Anfang 2009 Stichproben erhalten. Nach deröffentlichen Diskussion über die den nordrhein-westfälischen Behördenangebotenen Datensätze habe der Informant "in den vergangenen Tagenerhebliches Datenmaterial nachgeliefert", sagte der Sprecher. Diesesbetreffe Steuerpflichtige aus dem gesamten Bundesgebiet.
Der Zeitung zufolge geht es um Daten von rund 2000 mutmaßlichenSteuersündern. Diese Zahl wollte der Sprecher nicht bestätigen. "Wirsind dabei, uns mit dem Bundesministerium für Finanzen abzustimmen",sagte er. Zu den betroffenen Schweizer Unternehmen und zur Höhe derInformantenforderung wollte er keine Angaben machen. "Wir sind nochnicht an dem Zeitpunkt, wo über Zahlungen geredet wird", sagte derMinisteriumssprecher. Derzeit werde das Material gesichtet undsorgfältig geprüft. Woher der Informant die Daten habe, wollte derSprecher nicht sagen.