Benzin teuer wie nie. Bald 1,70 Euro pro Liter? Im Internet wird zu einer Boykott Aktion aufgerufen.
Im Internet wird derzeit zu einem Boykott gegen einzelne Ölproduzenten aufgerufen. Verbraucher sollen sich gegen das Preisdiktat der Ölkonzerne wehren und selbst einen Preiskrieg entfachen. Der in Form eines Kettenbriefs versandte Aufruf zielt auf Shell und Total.
Der Hintergrund: Total verkauft 1 Liter (Super, bleifrei) in Frankreich für 1,25 Euro. In Deutschland dagegen wird etwa 1,50 Euro verlangt. Dies gelte als Beweis, dass die Ölkonzerne regionale und nationale Monopolsituationen ausnutzten, bzw. zum Nachteil der Konsumenten Absprachen mit dem Ziel hoher Preise durchführten.
Statt ganz auf das Auto zu verzichten und überhaupt nicht mehr zu tanken, wird in der Aktion vorgeschlagen, nur bestimmte Anbieter zu boykottieren. Viele Menschen seien auf das Auto angewiesen, so dass ein völliger Verzicht auf Benzin unrealistisch sei.
Der Verbraucher müsse nun zur Selbsthilfe greifen, heisst es in der Aktion weiter. Durch den Boykott einzelner Ölgesellschaften wären diese gezwungen, mit den Preisen runter zu gehen. Deshalb fordern die Initiatoren auf, für den Rest des Jahres nicht mehr bei Total und Shell zu tanken.
An den Tankstellen ist nach einer Umfrage bisher noch nichts von Auswirkungen dieser Aktion zu bemerken. Experten meinen, dass der Aufruf wohl seine Wirkung verfehlen werde, da gerade in ländlichen Gebieten der Verbraucher kaum eine Wahl hätte. In manchen Gegenden gebe es zu wenig Konkurrenz. Auch auf Autobahnen sei es schwierig, einen Alternativanbieter zu finden, wenn der Tank leer ist. Außerdem wird bezweifelt, dass die Autofahrer solidarisch handelten.