China erhöht Ausfuhrsteuern auf Phosphor von 20% auf 120%
In einem vollkommen überraschenden Schritt erhöht China die Ausfuhrsteuern für Phosphor auf 120%. Experten befürchten nun, dass dies demnächst auch für den Bereich der Selten Erden drohe. China verfügt über 80% des weltweiten Phosphorvorkommens. Auch im Bereich der Seltenen Erden ist China Weltmarktführer. Derzeit gibt es kaum Alternativen im Bereich der Seltenen Erden. In Marktkreisen wird befürchtet, dass China seine quasi Monopolstellung bei Seltenen Erden und Phosphor in Zukunft weiter dazu nutzen will, die Preise drastisch nach oben zu führen.
Die Erhöhung der Ausfuhrsteuer auf Phosphor wird von Experten damit begründet, dass China den Rohstoff nun selbst benötige, um die Reisproduktion anzukurbeln. Phosphor ist wichtiger Rohstoff im Bereich der Düngemittel und unabdingbar bei der Agrarproduktion. Mit der Preiserhöhung bei Phosphor befürchten Experten nun auch einen neuen Schub bei den Agrarrohstoffen, wie Reis und Weizen.
Von der Preiserhöhung ist nicht nur der Agrarsektor betroffen. Phosphor ist auch wichtiger Rohstoff in der Spezialchemie. Einige Unternehmen haben per heute schon Preiserhöhungen angekündigt.
So hat die Lanxess AG mit sofortiger Wirkung die Preise für alle Phosphorverbindungen erhöht. Der Spezialchemie-Konzern begründete diesen Schritt am Mittwoch mit dem signifikanten Anstieg des Preises für den Rohstoff Phosphor. China verfügt über etwa 80% des weltweiten Phosphorvorkommens. Das Land habe zum 20. Mai die Ausfuhrsteuern von 20% auf 120% erhöht. Die Preisanhebung bei der in Leverkusen ansässige Lanxess richte sich nach dem Phosphorgehalt in dem jeweiligen Produkt, sagte Lanxess-Sprecher Ralph.