Amerikanische Sicherheitsexperten jagen nach Informationen derWochenzeitung DIE ZEIT die Urheber eines der größten Hackerangriffe derGeschichte. "Der Fall ist noch nicht öffentlich bekannt. Infiltriertwurden rund 100.000 Computer in mehr als 1000 Firmen", erklärte AmitYoran, der ehemalige Chefbauftragte für den Schutz des Internets unterUS-Präsident George W. Bush. Einige Opfer seien deutsche und andereeuropäische Firmen. Bei den Attacken seien geistiges Eigentum,Finanzinformationen und Mitarbeiterdaten entwendet worden. "Die Spurenführen in mehrere Staaten - aber auch wieder nach China", sagte Yoran.
Der Schutz von Firmencomputern vor unbefugten Eindringlingen ist erstzum Jahresbeginn ganz oben auf die Agenda der US-Regierung und andererwestlicher Staaten geraten. Mitte Januar gab der amerikanischeInternetkonzern Google zu, dass er gehackt worden war. Bei ähnlichenAngriffen waren zeitgleich zwei Dutzend weiterer Konzerne attackiertworden, genannt wurden unter anderem das Portal Yahoo!, dieSoftwarehersteller Symantec und Adobe sowie der RüstungskonzernNorthrop Grumman. US-Außenministerin Hillary Clinton warnte: "UnsereFähigkeit, digitale Bankgeschäfte und Onlinehandel zu betreiben,geistiges Eigentum im Wert von Abermilliarden Dollar zu schützen, dasalles steht auf dem Spiel."
In Sicherheitskreisen ist es nach Informationen der ZEIT aber nach wievor umstritten, ob es wirklich chinesische Staatshacker waren, die denGroßangriff gegen Google und Co führten. "Nach unseren Untersuchungenwaren es etwa fünf Leute, nicht viel mehr, die Google und die anderenFirmen angegriffen haben", sagt Eli Jellenc, Leiter der iDefenseResearch Laboratories nahe der US-Hauptstadt Washington. Die gleichenHacker hätten außerdem "in den sechs Monaten zuvor vergleichbare, wennauch kleinere Angriffe unternommen".