Milliardenklagen gegen den Automobilkonzern Porsche könnten die Fusion mit
der Volkswagen AG gefährden. Das berichtet das manager magazin in seiner
neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. Februar). Volkswagen habe das
Recht, den geplanten gemeinsamen Konzern rückwirkend zu zerschlagen, heißt
es in Unternehmenskreisen. So sei es in den Durchführungsverträgen zur
Fusion festgelegt.
Ende Januar hatte eine Gruppe amerikanischer Großinvestoren Porsche in New
York auf mehr als eine Milliarde Dollar Schadensersatz verklagt. Die
Anleger werfen dem damaligen Management unter Vorstandschef Wendelin
Wiedeking (57) vor, es habe den Finanzmarkt manipuliert und bewusst falsch
informiert. Sie hätten deshalb mehr als eine Milliarde Dollar verloren.
Finanzkreise erwarten, dass weitere Klagen in ähnlicher Größenordnung
folgen werden. Porsche weist die Vorwürfe zurück.
Sollten die Gerichte den Anlegern tatsächlich Schadensersatz in der
geforderten Höhe zusprechen, müsste dafür – falls die Fusion bis dahin
abgeschlossen wäre –, Volkswagen aufkommen. Bis zu rund einer Milliarde
Euro könnte der Konzern die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch in Haftung
nehmen. Ginge der Schaden über diese Summe hinaus, könnte Volkswagen die
Fusion wieder rückgängig machen.