„Mindestens 100 Basispunkte pro Jahr“ – Keine außergerichtliche Einigung mit Oracle in Sicht

Der Softwarekonzern SAP will die Marge in den kommenden Jahren deutlich verbessern. Er sehe keinen Grund, weshalb SAP „in den nächsten Jahren nicht pro Jahr 100 Basispunkte zusätzlich an Marge generieren könnte, bei gut laufendem Geschäft auch leicht darüber“, sagte Finanzvorstand Werner Brandt in einem Interview mit €uro am Sonntag laut Vorabbericht (E-Tag: 25.5.2008). Im laufenden Jahr peilt der Konzern eine währungsbereinigte Marge von 28,5 bis 29 Prozent an. „Das ist das Plateau für die geplante Margen-Ausweitung für die nächsten Jahre“, sagte Brandt gegenüber der Wirtschaftszeitung.

Auch mittelfristig sieht der Konzern deutliches Wachstum. „In den nächsten Jahren wollen wir die Software- und sonstigen softwarebezogenen Serviceerlöse im Schnitt deutlich zweistellig steigern – und zwar aus eigener Kraft“, so Brandt.

Der Finanzvorstand gab sich zudem selbstkritisch: „Wir haben den Kapitalmarkt in der Vergangenheit auch ein paar Mal mit unerwarteten Nachrichten überrascht“, räumte er ein. Man habe aus der negativen Markt-Reaktion auf die „beschleunigten Investitionen“ in Business by Design gelernt, sagte Brandt mit Blick auf das neue Mittelstandsangebot des Konzerns. „Wir setzen jetzt für die nächsten Jahre noch stärker auf profitables Wachstum.“ Ursprünglich hatte SAP 300 bis 400 Millionen Euro für Business by Design investieren wollen, diese Pläne aber zuletzt deutlich gekappt.

In der juristischen Auseinandersetzung mit Oracle ist eine mögliche außergerichtliche Einigung derzeit nicht in Sicht. Dies sei „im Moment kein Thema“. Jenseits des „regulären Verfahrens“ gebe es „keine Gespräche“, sagte Brandt der Wirtschaftszeitung. Der US-Wettbewerber hat SAP wegen des Verdachts des Diebstahls geistigen Eigentums verklagt. Im Mittelpunkt steht dabei die SAP-Tochter Tomorrow Now. Zur geplanten Trennung von Tomorrow Now erklärte Brandt, man habe „gute Kandidaten“ indentifiziert“. Ein Verkauf bleibe die bevorzugte Option.