Mitte Dezember 2009 ist das „Griechenland-Virus“ in derFinanzwelt aufgetaucht. Nach einem zuerst vertuschten Horror-Budgetdefizit von12,7 Prozent vom BIP und einem beinahe „Downgrading auf Junk“ durch die Rating-Agenturenbegann der Abverkauf der griechischen Staatsanleihen so richtig im Januar 2010.Zeitweise stieg der Spread (die Zinsdifferenz) zwischen jeweils 10-jähigenStaatsanleihen von Griechenland und Deutschland (der Benchmark im Euroraum)auf über vier Prozent. Die Zeitungenwaren voll mit Artikeln über den Euro-Untergang und der Frage nach dem „was tun“mit diesem Defizit-Sünder.
Die EU-Hühnergackern
Anfang Februar 2010 wurde eilig ein EU-Gipfel nachBrüssel einberufen, um die „griechische Situation“ zu beraten. Dabei wurden denGriechen „strenge Sparauflagen“ sowie eine permanente Überwachung durch die EUauferlegt, daneben den Märkten versteckt ein Bailout, primär durch Deutschlandin Aussicht gestellt. Inzwischen ist zu sehen, dass das griechische „Sparen“ einLippenbekenntnis bleiben wird. Man will dort keine wirklich radikalen Schrittegegen die Korruption und den riesigen öffentlichen Dienst sowie gegen dievielen Frührentner ergreifen. Stattdessen fordert man frech von der EU einenausgearbeiteten Hilfsplan. Einen Generalstreik im öffentlichen DienstGriechenlands hat es auch schon gegeben – ist dort bei geringsten Sparankündigungendurchaus üblich.
Ein richtiger Sparplan würde etwa 40 Prozent der Beamtenentlassen, beim Rest die Gehälter um 40 Prozent kürzen, alle Rentner unter 65ebenfalls in die Arbeit „entlassen“, beim Rest die Rente auch um 40 Prozentkürzen. Die wirtschaftliche Realität würde so eigentlich so verlangen. Abereine Revolution wäre die Folge.
PIGS-Ansteckung
Inzwischen wird auch in deutschsprachigen Medien dieBezeichnung PIGS für die Schweine imEuroraum – Portugal, Italien, Griechenland, Spanien – populär. Nicht dass essonst keine Budgetschweine gäbe, wie die massiv gelddruckenden Briten undAmerikaner. Aber die Finanzmärkte haben sich inzwischen auf die PIGSeingeschossen, also geht die Angst vor der „Ansteckung“ um. In der Tat gebenportugiesische und spanische Staatsanleihen auch schon nach. Griechenland oderPortugal könnten gerettet werden, Spanien aber nicht, weil es zu groß ist.Teilweise wird auch schon Frankreich mit einem Budgetdefizit von zehn Prozentvom BIP dazugerechnet. Finanzkrisen laufen so ab.
Deutschland – PIGS-Bailoutoder Euro-Ausstieg
In Euro-Staaten wie Finnland oder den Niederlanden gilt inzwischenschon die harte Linie: keinen Cent für Griechenland. Die deutsche Regierungunter Merkel windet sich noch. In der Tat ist es so, dass dem deutschenSteuerzahler nicht begreiflich gemacht werden kann, warum er höhere Steuernzahlen oder erst mit 69 in den Rente gehen soll, damit Griechenland gerettetwird und seinen Korruptions-Sumpf fortsetzen kann. Und damit die Griechen nichteinmal ein Rentenalter von 63 akzeptieren müssen. Die Stimmung in Deutschlandist entsprechend böse.
Inzwischen mehren sich die Informationen, dassDeutschland einen Euro-Ausstieg vorbereitet und bereits eine „D-Mark II“druckt. Wer von den anderen Eurostaaten ähnliches im Sinn hat, ist unbekannt,aber es scheint, dass man solche Informationen jetzt gezielt streut.
Wie üblich geht der größte Nettozahler voran. Vermutlichgibt es eine Exit-Option durch Deutschland, die gezogen werden kann, wenn derEuro crasht und daher die Inflation explodiert.
Eine neue Währung würde mit einer Währungsreform kommen,bei der die Vermögen der kleinen Leute „zurückgesetzt“ werden. Dabei ist miteinem Verlust von 90 Prozent bei Spareinlagen und Lebensversicherungen zurechnen. Das Geld ist ohnehin schon weg, versenkt von unfähigen Bankern. Aberwelchen besseren Weg als eine Währungsreform gibt es, um es den Sparer-Schafen mitzuteilen?Die Banken müssten dabei gar nicht offiziell Konkurs anmelden.
Es ist also Zeit für den persönlichen Ausstieg aus demEuro. Der Euro-Goldpreis geht inzwischen von einem Allzeithoch zum nächsten,kein Wunder. Jetzt brauchen wir die goldenen Rettungsboote wirklich. Oderwollen Sie ein geschorenes Euro-Sparer-Schaf werden?
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