Was passiert, wenn niemand mehr US-Anleihen kauft? Gar nichts.
Was passiert, wenn niemand mehr GR-Anleihen kauft? Athen ist pleite.
Warum müssen die Griechen 7% Zinsen für 10jährige Anleihen zahlen und die USA nur 3,5% - wo doch die Amerikaner schuldentechnisch mindestens genauso schlecht dastehen wie die Hellenen? Wahrscheinlich sogar noch schlechter!
Der große Unterschied: Wenn irgend ein anderes Land so krumme Geschäfte machen würde wie die USA, dann ist es bankrott. Washington und die Fed dagegen können machen, was sie wollen. Wenn keiner mehr US-Anleihen kauft, dann kauft die Fed die Anleihen eben selbst auf.
Wenn man schon mit der Lupe auf Griechenland schaut, dann sollte man nicht mit Steinen werfen. Angesichts der Haushaltssituation in den USA dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis das Land selbst in Schwierigkeiten ist. Doch das dürfte noch einige Zeit dauern.
Wer das Geldmonopol hat, hat die Macht. Eher gehen Euro & Co. in die Grütze, als dass der Dollar kollabiert.
Die Fed hat es in der Hand. Sie nutzt den Vorteil der Weltwährung "Dollar" aus.
So ist das Gezehter um Griechenland nichts anderes als ein Wirtschaftskrieg mit anderen Mitteln. Ein pures Ablenkungsmanöver.
Der Euro war der Fed schon lange ein Dorn im Auge. Den USA kann nichts schlimmeres passieren, als dass der Dollar Konkurrenz bekommt. Insofern dürfte die Fed und die mit ihnen verbundenen Großbanken alles daran setzen, die Griechenlandkrise eskalieren zu lassen.
Die Griechenland-Tragödie ist global gesehen ein Witz! Aber sie ist eine gut Gelegenheit, den Euro fertig zu machen. Und auch ein anderer geldpolitscher Aspekt ist zu beachten:
Im Geldssystem geht es darum, wer in der Lage ist, die meisten Schulden zu machen! Gibt es zu viele Konkurrenten auf dem "Kreditmarkt", dann müssen zwangsläufig höhere Zinsen gezahlt werden. Was liegt da also näher, als wenn der global größte Schulder, die USA, strategisch versucht, andere Länder auszustechen?
Doch die Beteiligten in Washington sollten sich nicht zu früh freuen. Die USA brauchen tägich 7 Milliarden Dollar neue Schulden, um zu überleben. Das dürfte auch bei allen Kriegskünsten der Fed nicht einfach sein. Für 2010 ist ein US-Staatsdefizit von fast 11% offiziell prognostiziert. Und dabei wird es nicht bleiben.
Der Schuß auf Griechenland könnte also nach hinten los gehen. Und dann ist der Dollar auch erledigt! Die Tage scheinen jedenfalls gezählt, dass die Diskussion, die jetzt zu Griechenland tobt, in der gleichen Schärfe in Sachen US-Schulden geführt wird. Spätestens dann wird man sagen: Staatsschulden sind Kreditmüll.
Foreign owners of US Treasury Securities (December 2009) | ||
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Nation | billions of dollars | percentage |
Japan | 768.8 | 21.27% |
People's Republic of China (Mainland) | 755.4 | 20.90% |
United Kingdom | 302.5 | 8.37% |
Oil exporters | 186.8 | 5.17% |
Caribbean banking centers | 184.7 | 5.11% |
Brazil | 160.6 | 4.44% |
Hong Kong | 152.9 | 4.23% |
Russia | 118.5 | 3.28% |
Luxembourg | 99.9 | 2.76% |
Republic of China (Taiwan) | 79.6 | 2.20% |
All other | 804.4 | 22.26% |
Grand Total | 3614.0 |