Vor einer neuen Masche, mit der deutsche Bankkunden bestohlen werden, warnt
das Verbraucherschutzministerium. Die Täter überweisen den Betrag von 1 Cent
auf verschiedene, zufällige Zahlenkombinationen bei einem Geldinstitut. Bleibt eine
Fehlermeldung aus, wissen die Täter, dass sie ein existierendes Konto erwischt haben
– und beginnen kurz darauf, von diesem Konto höhere Beträge abzubuchen.
Dazu wird häufig ein vermeintlicher Kauf oder eine angeblich beauftragte Dienstleistung
angegeben. Der Betrüger muss den Namen des Kontoinhabers nicht kennen,
die Bank prüft auch nicht automatisch, ob der Kontoinhaber eine Einzugsermächtigung
erteilt hat. „Verbraucher sollten ihre Auszüge regelmäßig prüfen, auf unerklärliche
1-Cent-Überweisungen achten und ihrer Bank unberechtigte Abbuchungen melden“,
rät Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin im Verbraucherschutzministerium.
Allerdings hat nicht jede 1-Cent-Überweisung einen kriminellen Hintergrund:
Hilfsorganisationen und Online-Zahldienste nutzen diese Methode schon
mal, um die Identität eines Spenders oder Kunden zu prüfen.
DER SPIEGEL 09/2010