Bis Ende 2005 konnten AnlegerFilm-Investments als steuerliche Verluste von ihren Einkünftenabziehen. Seit 2009 haben die Behörden aber bei 58 Fonds Verlustenachträglich gestrichen, da die Anbieter angeblich rechtliche Vorgabennicht einhielten.
Laut Umfrage stehen zudem Steuervorteile von 450Millionen Euro auf der Kippe, weil viele Fonds noch geprüft werden.Weitere Fälle und damit weitere Steuerforderungen werden erwartet, weileinige Fonds exklusive Spezialangebote waren, die in keiner Statistikauftauchen.
Betroffen sind nicht nur Anbieter, die – wie Cinerenta –wegen fragwürdiger Praktiken ohnehin im Visier der Behörden stehen.Auch Häuser wie Hannover Leasing und KGAL stehen trotz anderslautenderAngaben auf der Liste. „Es gab klare Aussagen der Behörden, dass unsereModelle in Ordnung sind“, sagt Stefan Ziegler von KGAL. Das Vorgehenerschüttere „den Glauben in den Rechtsstaat“.
Wegen der späten Wendekassiert der Staat hohe Strafzinsen: Pro Monat sind 0,5 Prozent fällig;für Anleger, die in den Neunzigern investierten, belaufen sich dieZinsen auf bis zu 78 Prozent der Steuerschuld.