Kroes gegen E.on und RWE
Die beiden deutschen Energiekonzerne RWE und E.on bereiten sich auf einen neuen Schlag der Brüsseler Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes vor. Die Niederländerin will in den kommenden Wochen zwei Kartellverfahren im Gasmarkt zum Abschluss bringen, in denen die deutschen Energiemultis eine gewichtige Rolle spielen.
So will die Kommissarin belegen, dass E.on sich mit seinem französischen Konkurrenten Gaz de France bei einem gemeinsamen Pipeline-Projekt (Megal) darüberabgesprochen haben soll, kein Gas in das jeweilige Nachbarland zu liefern.
RWEsoll bewusst Kapazitäten und Investitionen im Gasbereich zurückgehalten haben,um den Wettbewerb zu behindern. Beide Konzerne streiten die Vorwürfe ab. So heißtes etwa bei E.on, dass die monierte Vereinbarung aus dem Jahr 1975 stammt undschon lange aufgehoben worden sei. RWE bemüht sich derzeit in intensiven Verhandlungen mit der EU-Wettbewerbskommission, die Vorwürfe auszuräumen. Wie hoch eine mögliche Strafe ausfällt, ist offen. Theoretisch könnte Brüssel eine Buße von bis zu zehn Prozent des Umsatzes verhängen.
E.on will Gaspreis um bis zu 25 Prozent erhöhen
Die Verbraucher müssen sich in diesem Jahr auf drastische Erhöhungen der Gaspreise einstellen. Das berichtet das Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL unter Berufung auf interne Planungen des Düsseldorfer Energiekonzerns E.on. Danachsieht das Unternehmen aufgrund der gestiegenen Ölpreise einen „Anpassungsbedarf“ beim Gaspreis von bis zu 25 Prozent. Noch nicht entschieden hat E.on, wann eine Preisanhebung erfolgt und ob sie in einem oder zwei Schritten vollzogenwerden soll.