Seit meinem letzten Markkommentar vor zwei Wochen ist das„Griechenland-Virus“ noch aggressiver geworden – gegenüber Griechenland, nochnicht gegenüber den anderen Euro-PIGS (Portugal, Italien, Spanien). Aber es istnur eine Frage der Zeit, bis diese auch von den Spekulanten angegriffen werden.Dass daneben still der ganze Balkan bankrott geht, stört ja niemanden, oder?
Inzwischen sinkt das britische Pfund langsam und stetig.Ob da die „Folterwerkzeuge“ des Chefs der Euro-Zone Juncker in Aktion sind, umdie City of London für die Spekulationen gegen den Euro zu bestrafen? DieBriten mit ihrem Pfund sind auf jeden Fall ein Absturzkandidat.
Zurück zu Griechenland: Täglich liest man inzwischenspeziell in deutschen Medien über die gigantische Korruption und Verschwendungim griechischen Staatsapparat – gleich mit Vergleich zu Deutschland und demVorwurf: „Dafür sollen wir zahlen?“ In der Tat sind die derzeitigen Einsparungsvorschlägeder griechischen Regierung nicht mehr als Beruhigungspillen für dieFinanzmärkte.
Die EU fordert sie daher zu weitreichenderen Sparmaßnahmen auf.Richtiges Sparen im griechischen Staatsapparat würde etwa so aussehen: 40Prozent weniger Beamte, diese 40 Prozent weniger Gehalt, 40 Prozent wenigerRentner, diese 40 Prozent weniger Rente. So funktionieren Sparmaßnahmen, wiesie etwa der IWF bei Staatsbankrotten verordnet. Das würde natürlich gleicheinen Volksaufstand auslösen, mehr als den Generalstreik letzte Woche.
Undankbare Griechen
Während die Griechen gleichzeitig bei Deutschland füreine Rettung betteln, haben sie dieses Land letzte Woche in wüstester Formangegriffen. Politiker und Medien haben „Kompensation“ für den Zweiten Weltkriegvon Deutschland gefordert und dabei in die unterste Lade gegriffen.
Offenbarkommt das in Griechenland gut an, denn die Politiker müssen sich ja selbst undihre Privilegien „retten“. Aber wahrscheinlich kann jetzt nicht einmal mehr die„Zahler-Merkel“ die Griechen retten, ihr Abgang wäre wohl sicher. NachGriechenland kommen sicher Portugal und Spanien sowie Irland mit aufgehaltenerHand. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Euro bereits 2010 zerfällt.
Dankbares Gold inEuro
Gold-Bugs im Euro-Raum haben es derzeit gut. IhreWertanlage geht von Allzeithoch zu Allzeithoch, vielfach gibt es jeden Tag einneues davon.
Vor einigen Jahren konnte mandas gelbe Metall noch für ein Drittel des heutigen Preises kaufen. In denletzten zehn Jahren hat Gold pro Jahr in US-Dollar um 14,9 Prozent zugelegt, inEuro 10,8 Prozent. Im laufenden Jahr 2010 hat Gold in Euro bereits um 9 Prozentzugelegt. Und es wird noch besser werden.
Edelmetallhändler berichten von einer stark steigendenNachfrage. Kein Wunder, Gold und Silber erweisen sich in der derzeitigenEuro-Krise als wahre Rettungsboote.