Die Veranstaltung wird über 800 Teilnehmer aus Ländern derEuropäischen Region zusammenbringen, darunter Gesundheits- undUmweltminister, Vertreter der Europäischen Kommission, internationaleInteressenvertreter, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen,Wissenschaftler und Jugendbeauftragte.
Es wird erwartet, dassdie Regierungen eine Vereinbarung unterzeichnen, die ihreVerantwortung, grosse Umwelt-Risikofaktoren (darunterWasserverschmutzung und Sanitäreinrichtungen, Luftverschmutzung undgefährliche Chemikalien) sowie aufkommende globale Gefahren (wieKlimawandel) zu reduzieren, verstärkt. Die Vereinbarung soll am 12.März 2010 unterzeichnet werden und wird Regierungen binden, in dennächsten 10 Jahren klar gesteckte Ziele zu erreichen.
"Zusammenarbeitsowie sektorenübergreifende Arbeit im Kampf gegen die Umweltgefahrenhat auf dem Europäischen Kontinent in den letzten zwanzig Jahren zukonkreten Ergebnissen geführt", so Frau Zsuzsanna Jakab, die neue WHORegional Director for Europe. "Der Klimawandel, die globale Finanzkriseund zunehmende Ungleichheiten stellen jedoch eine grosse Belastung fürnationale Regierungen dar und somit ist es umso wichtiger, einen neuenWeg nach vorne zu vereinbaren".
Zwei neue Berichte der WHO behandeln Fortschritt und Lücken im Bereich Umweltgesundheit.
Das WHO Regional Office für Europa hat für die Konferenz zwei neue Studien veröffentlicht.
Dieerste Studie "Gesundheit und Umwelt in Europa": Der Fortschritt wirdbeurteilt und es wird dargestellt, dass die Sterberate aufgrund vonDurchfallerkrankungen bei Kleinkindern in den vergangenen Jahren auf20% vorhergehender Zahlen zurückgegangen ist und dies weitgehendaufgrund des verbesserten Zugangs zu sauberem Wasser undSanitäreinrichtungen. Tödliche Verkehrsunfälle sind seit Anfang der1990er Jahre um 40% zurückgegangen. Nach einem Wechsel zu bleifreiemBenzin in den meisten Ländern der Region und einem darananschliessenden Rückgang von 90% des Blei-Ausstosses sind auch dieBlei-Blutwerte von Kindern zurückgegangen.
Die zweite Studieist die grösste Aufstellung der WHO von Beweisen von Ungleichheiten desUmweltrisikos in Europa und wurde im European Journal Of Public Healthveröffentlicht. Diese Studie zeigt deutliche Unterschiede innerhalb derLänder und sogar innerhalb von Städten bei der sozialen Verteilungumweltbedingter Belastung sowie dadurch verursachter Todesfälle undErkrankungen. Sozial schwächere Teile der Gesellschaft können deutlichmehr vermeidbaren Umweltgefahren, teilweise sogar einem doppelt sohohen Risiko wie ihre reicheren Mitbürger, ausgesetzt sein. Dies giltfür alle Länder der Europäischen Region.
Für die Zukunft ist eine stärkere Gesetzgebung notwendig
Innerhalbder Europäischen Region wurden im letzten Jahrzehnt viele erfolgreicheInitiativen zur Reduzierung des Umweltrisikos in Gang gesetzt. Die EUhat neue Verordnungen für Luftqualität und die sichere Verwendung vonChemikalien (REACH) eingeführt, die von vielen anderen Ländern deseuropäischen Kontinents befolgt werden. In Ländern ausserhalb der EUhaben Regierungen in den letzten fünf Jahren mehr als 50% ihrerVerordnungen für Umwelt und Gesundheit eingeführt oder verbessert.
Trotzdemunterscheiden sich Regierungs-Verordnungen für verschiedeneUmweltbereiche und Gesundheitsthemen sehr deutlich hinsichtlichGeltungsbereich und Ziel. Regierungen haben zwar eine Vielfalt vonsektorenübergreifenden Aktionen zur Bekämpfung der sogenanntentraditionellen Gefahren eingeführt (wie Trink- und Badewasser,Frischluft- und Nahrungsmittelsicherheit), aber öffentlicheVerordnungen bezüglich der Luftqualität in Innenräumen, Verletzungenund physischer Aktivität wurden nicht ausreichend entwickelt.