Techniker präparieren einen Menschen für die Kryostase
Aufwachen in einer besseren Welt - das wollen jene so genannten Kryoniker (von kryos, Eiskälte, Frost), die verfügen, dass sie nach ihrem Tod auf minus 196 Grad Celsius eingefroren werden.
Ihre Hoffnung: Einige Jahrhunderte könnten ihre Körper - in flüssigem Stickstoff, Kopf nach unten - so überwintern, und habe die Medizin erst einmal die richtigen Fortschritte erzielt, könnten sie dann neuerlich erweckt werden.
Wie GEO in seiner April-Ausgabe berichtet, gibt es Anhänger dieser Vision rund um den Globus. "Man sitzt in einem Zeitfenster, schaut kurz hinaus ins Leben, und sofort ist man tot. Mir ist das zu wenig", zitiert GEO einen Kryoniker.
In den USA wird Kryonik von gemeinnützigen Gesellschaften (Alcor, Cryonics Institute) angeboten. Dort können sich Menschen nach dem eigenen Ableben in Kryostase begeben.
Die erste kryonische Suspension wurde am 12. Januar 1967 an James Bedford durchgeführt, dessen Körper heute bei Alcor aufbewahrt wird.
In Russland gibt es neuerdings (2006) den kommerziellen Anbieter KrioRus. In Deutschland hingegen gibt es wegen des Friedhofszwangs keine rechtliche Grundlage dafür. Folglich wird diese Dienstleistung in Deutschland lediglich für Tiere (üblicherweise Haustiere) angeboten.
Dass Wissenschaftler kaum Chancen sehen, den Traum vom ewigen Leben jemals wahr werden lassen zu können, schreckt die Gemeinde der Kryoniker offenbar nicht. Sie nennen ihre verblichenen Brüder und Schwestern im Geiste "Patienten" - und halten den Tod für eine Anmaßung, der begegnet werden müsse.