Die Ermittler interessieren sich FOCUS zufolge für Kredite über 680 Millionen Euro, die der Sal. Oppenheim-Führung aus dem eigenen Haus gewährt wurden. Rund 300 Millionen sollen ohne jegliche Sicherheit geflossen sein.
Eine entscheidende Rolle schreibt die Staatsanwaltschaft dem einflussreichen Unternehmer Esch zu. Mit Hilfe der Kölner Privatbankiers legte Esch etwa 60 Großimmobilien im Wert von fünf Milliarden Euro auf – etliche dieser Projekte gelten inzwischen als Not leidend.
Die Staatsanwälte untersuchen insbesondere die Immobilien-Geschäfte, in die der Ex-Chef der Stadtsparkasse Köln/Bonn Gustav Adolf Schröder verstrickt war. Im Zusammenspiel mit Esch und Sal.Oppenheim schob Schröder gigantische Immobilienprojekte an. Objekte wie das Kölner Medien-Zentrum Coloneum sicherte der damalige Sparkassen-Boss mit üppigen Mietgarantien zu Gunsten der Oppenheim-Esch-Fonds ab. Beim Neubau der Kölner Messe- und Rheinhallen soll Bestechung im Spiel gewesen sein, was die Beschuldigten zurückweisen. Unbestritten ist jedoch, dass die Bau-Vorhaben finanziell floppten. Nach FOCUS-Information aus Sparkassen-Kreisen rechnen Wirtschaftsprüfer das Minus auf mindestens eine halbe Milliarde Euro hoch.
In diesem Kontext überprüfen die Korruptionsfahnder auch Beraterverträge des Kölner Ex-Parlamentariers Bietmann mit der Sparkasse, über die er 900.000 Euro erhalten haben soll, ohne eine Gegenleistung zu erbringen. Bietmann bestreitet dies.