Die Deutschen haben keine Angst mehr vor dem Klimawandel. Das hat eine repräsentative
Infratest-Umfrage im Auftrag des SPIEGEL ergeben. Nur noch eine Minderheit
von 42 Prozent fürchtet sich demnach vor der globalen Erwärmung. Im Herbst
2006 war es noch eine klare Mehrheit von 62 Prozent gewesen. Wie die Umfrage
weiter ergab, hält jeder dritte Deutsche die Prognose der Klimaforscher, nach der
es langfristig immer wärmer wird, nicht für zuverlässig. Und jeder vierte glaubt,
dass Deutschland von dem Klimawandel sogar eher profitieren wird. Das schmelzende
Vertrauen in die Klimaforschung hat möglicherweise auch mit den jüngst bekanntgewordenen
Fehlern und Übertreibungen im Bericht des Weltklimarates IPCC
zu tun. Als erste Fachorganisation fordert deshalb jetzt die deutsche Leibniz-Gemeinschaft,
der mehrere Klimaforschungsinstitute unterstehen, den Rücktritt von
IPCC-Chef Rajendra Pachauri. Leibniz-Präsident Ernst Rietschel sieht die Klimaforschung
„in einer schwierigen Situation“, weil man den Skeptikern „eine offene Flanke
hingehalten“ habe. Rietschel zum SPIEGEL: „Rajendra Pachauri sollte dafür die
Verantwortung übernehmen und zurücktreten.“