Citibank fordert Kaufgebote bis kommende Woche
Mutterkonzern verschickt Informationspaket
Interessenten für die Citibank müssen nach Informationen der Financial Times Deutschland bereits bis kommende Woche ihre unverbindlichen Übernahmeangebote vorlegen. Grundlage ist ein Informationsmemorandum, das in den vergangenen Tagen verschickt wurde. Die Datenraumphase, in der die Bieter vertieften Einblick in die Geschäftsbücher der Privatkundenbank erhalten, könne dann Mitte des Monats beginnen, erfuhr die FTD aus Finanzkreisen (Dienstagsausgabe). Anschließend könnten verbindliche Offerten eingeholt werden. Die Citibank könnte 3 Mrd. bis 5 Mrd. Euro in die leere Citigroup-Kasse spülen.
Damit ist ein Verkauf der Citibank sehr viel rascher möglich als angenommen. Bisher war in Finanzkreisen mit einem Verkauf der Bank nicht vor Herbst gerechnet worden. Die Citibank wäre damit das erste der neben Postbank und Dresdner zum Verkauf stehenden Institute, das einen neuen Eigentümer hat. Zudem müsste sie nicht das Ergebnis der anderen Verkaufsprozesse abwarten – alle Bieter, die sich auch für die anderen beiden Übernahmekandidaten interessieren, hätten noch kein Pulver verschossen.
Zahlreiche Interessenten aus dem In- und Ausland haben sich dem Vernehmen nach das Informationsmemorandum schicken lassen, mit dem die Citigroup für den Verkauf ihrer Privatkundentochter wirbt. Darin findet sich neben Allbekanntem – die Bank unterhält 340 Niederlassungen in 200 Städten, betreut 3,3 Millionen Kunden und beschäftigt 6800 Mitarbeiter – auch, dass 12,5 Mrd. Euro für vermögende Privatkunden verwaltet werden. Bislang hatte die Citibank vor allem mit ihrer starken Stellung im Geschäft mit Verbraucherkrediten geworben, weniger mit dem Wealth Management.