In den kommenden vier Jahrzehnten wird die deutsche Bevölkerung um etwa zwölf Millionen Einwohner auf nur noch 70,1 Millionen sinken. Das meldet das Nachrichtenmagazin FOCUS unter Hinweis auf Berechnungen des Schweizer Forschungsinstituts Prognos.
Den Prognos-Daten zufolge werden sich die demografischen Probleme Deutschlands in Zukunft deutlich verschärfen. Die niedrige Geburtenrate (1,4 Kinder) und die immer noch steigende Lebenserwartung führen zu einer deutlichen Alterung der Gesellschaft.
So nimmt FOCUS zufolge die Zahl der Menschen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren bis 2030 von jetzt knapp 50 Millionen auf 43,5 Millionen ab. Die Zahl der unter 19-Jährigen wird von 15,3 Millionen im Jahr 2009 auf 12,9 Millionen im Jahr 2035 sinken. Das Durchschnittalter der Deutschen wird im Jahr 2060 bei 49,3 Jahren liegen.
Der Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, Reiner Klingholz, sagte FOCUS, durch die Verrentung der Generation der Babyboomer bis zum Jahr 2030 werde sich die Situation der Sozialkassen „dramatisch verschärfen“.
Die heutigen Sozialleistungen würden sich nicht mehr finanzieren lassen. Auch bei einer höheren Geburtenrate würde die absolute Zahl der Neugeborenen „weiter sinken“. Klingholz zufolge „stehen einfach immer weniger Frauen im gebärfähigen Alter zur Verfügung“.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entsprach die Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland noch einer klassischenPyramidenformmit starken jungen Jahrgängen. Im Jahr 1910 betrug das mittlere Alterder Bevölkerung 23,1 Jahre. 50 Jahre später haben die beiden Weltkriegedeutliche Spuren in der Altersstruktur hinterlassen und die Bevölkerungwar im Durchschnitt zehn Jahre älter.