Der Luftraum über Europa am Samstag um 11 Uhr. Dort wo normalerweise Tausende Flugzeuge zu sehen sind zeigt das Bild von Flightradar24 gähnende Leere. Über Deutschland ist nur ein Flugzeug sichtbar. Offensichtlich handelt es sich um den ersten Flieger, den die Lufthansa zum Testflug am Vormittag auf die Reise von München nach Frankfurt starten ließ. --->FlightRadar24 ist derzeit so überlastet, dass die Seite kaum noch erreichbar ist.
War das von der europäischen Flugsicherungsbehörde Eurocontrol erlassene Flugverbot gerechtfertigt? Mit verschiedenen Testflügen untersuchten Luftfahrtgesellschaften die mögliche Gefahr. Doch an den aufgestiegenen Jets konnten keine Beanstandungen festgestellt werden.
Air Berlin Chef Hunold kritisierte, dass das Flugverbot lediglich auf Rechenmodellen basiere. In Deutschland sei noch nicht mal ein Wetterballon aufgestiegen, um die wirkliche Konzentration an Aschestaub tatsächlich zu festzustellen.
Austrian Airlines drängte darauf "festzustellen, wo und wie dicht die Wolke ist" und "wie viele Partikel in der Wolke" seien, sagte Malanik bereits am Mittag dem ORF.
Lufthansa und die niederländische Fluggesellschaft KLM haben nach Testflügen keine Beschädigungen an ihren Flugzeugen ausmachen können. Allein die Lufthansa flog am Samstag zehn Maschinen ohne Passagiere von München nach Frankfurt und testete dabei Höhen bis 8.000 Meter. Dabei wurden dem Konzern zufolge weder die Cockpit-Fenster noch der Rumpf oder die Triebwerke beschädigt.
KLM konnte während und nach einem Flug auf bis zu 13.000 Metern Höhe ebenfalls nichts Ungewöhnliches ausmachen. Falls weitere Untersuchungen dieses Ergebnis bestätigen, will KLM am Sonntag sieben Flugzeuge von Düsseldorf nach Amsterdam überführen.
Ein Sprecher der niederländischen Regierung erklärte, die Testflüge seien auf Anfrage der Europäischen Union durchgeführt worden. Auch in Frankreich und Belgien fanden demnach Testflüge statt. Damit solle festgestellt werden, ob die Beschränkungen im Flugverkehr wegen der Vulkan-Aschewolke gelockert werden können.
Das Flugzeug war auf dem dem Weg von Moskau nach Rom und flog dabei auch in Flightlevel 180 durch gesperrte Lufträume in Polen und der Tschechischen Republik, bevor die Maschine nach Anweisung der Flugsicherung auf unter 10.000 Fuß sinken musste. In der Folge reichte der Treibstoff nicht bis Rom, so dass sich die Crew für eine Landung in Wien entschied. Nach der Landung wurden an dem Airbus A321 (VQ-BDA) bei ersten Untersuchungen keine Asche-Schäden festgestellt.
Flyniki-Chef Niki Lauda kommentierte, dass die außerplanmäßige Landung dafür spreche, «dass man fliegen kann». «Die Partikel sind nach Rücksprache mit meinem Triebwerkserzeuger mittlerweile kein Problem mehr» sagte Lauda. «Meiner Meinung nach könnte man schon lange fliegen.»Flugverbot auch kommende Woche?
Meteorologen und Vulkanologen in Reykjavik erklärten am Samstag übereinstimmend, dass der Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjallajökull weiter riesige Mengen Dampf und Asche in die Atmosphäre stößt und Änderungen nicht in Sicht sind. Das werde "sicher noch Tage, vielleicht aber auch Wochen oder Monate so weitergehen".
Links oben: Montag, 18.4. 8 Uhr / Rechts oben: Montag 14 Uhr
Links unten: Montag 20 Uhr / Rechts unten: Dienstag 20.4. 2 Uhr