Bayern holt Baden-Württemberg bei Arbeitslosenquote ein
Erstmals seit sieben Jahren hat Bayern beim Abbau der Arbeitslosigkeit den Länder-Spitzenreiter Baden-Württemberg eingeholt. Vier Monate vor der bayerischen Landtagswahl sank die Arbeitslosenquote im Mai nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ (Mittwochausgabe) auf knapp über vier Prozent und erreichte damit das Niveau Baden-Württembergs. In beiden Ländern ist die Erwerbslosenquote etwa halb so hoch wie im Bundesschnitt. Sie liegt damit nah an der Grenze zur Vollbeschäftigung. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) legt die offiziellen Zahlen am Donnerstag vor. Bayern hatte zuletzt in den Sommermonaten 2001 gleichauf mit Baden-Würtemberg gelegen. „Wir haben seit Monaten eine deutlich bessere Performance als Baden-Württemberg“, erklärte Rainer Bomba, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Bayern. „Deshalb ist eine solche Prognose nicht abwegig.“
Die Freude in Bayern könnte sich aber rasch wieder legen: Üblicherweise steigen die Arbeitslosenzahlen während der Urlaubszeit wieder ein wenig an – unter anderem weil die Betriebe zum Ende des zweiten Quartals und vor der Ferienzeit häufiger kündigen. Die Zahlen könnten neben dem Aufschwung noch eine andere Ursache haben. In Wahlkampfzeiten werden die zuständigen Behörden gerne sanft, aber nachdrücklich aufgefordert, Arbeitsmarktprogramme intensiv zu nutzen. Mehr Ein-Euro-Jobs, mehr Weiterbildung und mehr 50-Plus-Programme für Arbeitslose senken die Arbeitslosenzahl: Die dort geparkten Arbeitslosen werden nicht mehr in der Statistik geführt.