München. Auch nach einer möglichen Wahl der SPD-Kandidatin Gesine Schwan zur Bundespräsidentin mit Stimmen von Grünen und Linkspartei sieht Grünen-Chefin Claudia Roth keine Basis für eine gemeinsame Regierungskoalition der drei Parteien im Bund. Auf die Frage, ob sie sich Rot-Rot-Grün vorstellen könne, sagte Roth in einem Interview der Illustrierten BUNTE: „Nein. Das geht alles überhaupt nicht.“ Viele Positionen der Linkspartei seien mit der Politik ihrer Partei „überhaupt nicht vereinbar“, betonte die Grünen-Vorsitzende in BUNTE. Als Beispiele nannte sie die Haltung der Linkspartei zum EU-Verfassungsvertrag sowie deren „populistische Vorschläge“ in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik.
Außerdem könne sie sich nicht vorstellen, wie SPD-Chef Kurt Beck mit seinem Vorgänger Oskar Lafontaine von der Linkspartei kooperieren wolle, sagte Frau Roth in BUNTE.
Claudia Roth wäre über Abwahl „sehr traurig“ - Grünen-Chefin schwärmt über „Traumjob“
München. Grünen-Chefin Claudia Roth hat bei der Basis ihrer Partei um eine Wiederwahl geworben. Das Amt der Parteivorsitzenden sei ihr „Traumjob“, sagte Roth in einem Interview der Illustrierten BUNTE. Im Falle einer Abwahl auf dem Parteitag im November wäre sie „sicher sehr traurig“. Eine mögliche Niederlage mache ihr aber auch „keine Angst“, sagte Roth, die sich zum vierten Mal um den Parteivorsitz von Bündnis 90/Die Grünen bewerben will.
In dem BUNTE-Interview sprach die Grünen-Chefin ungewöhnlich offen über ihr Single-Dasein. Ihre Mutter sage immer, „bei mir würde es Zeit werden für einen Mann.“ Sie habe aber mittlerweile gelernt, „das Alleinsein zu genießen.“ Claudia Roth: „Wenn man als Frau einen Rund-um-die-Uhr-Job hat, ist es fast unmöglich, eine normale Beziehung zu führen.“ Sie habe sich dieses Leben „ja selbst gewählt. Niemand hat mir das Singleleben verordnet“, so die Grünen-Chefin in BUNTE.
Angst vor Einsamkeit im Alter hat die 53-Jährige nicht. Sie habe „wunderbare Freunde“, sagte Roth. Diese hätten ihr die Angst genommen, „dass ich irgendwann allein dastehen könnte. Das ist ein beruhigendes Gefühl für mich.“ Sie leide auch nicht darunter, kein wirkliches Privatleben zu haben – „meine Arbeit ist das größte Privileg in meinem Leben“, versicherte die Grünen-Chefin in BUNTE.