Zwei Drittel der Deutschen rechnen damit, dass der Euro in einem Jahr an Stabilität verliert. 56 Prozent halten Griechenland-Hilfe für falsch. IW-Direktor Hüther: “Es gibt gute Chancen, dass Athen die Nothilfen zurückzahlt“.
Berlin. Die Deutschen haben große Sorgen um die Stabilität des
Euro. Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für BILD am SONNTAG
erwarten zwei Drittel der Bundesbürger (67 Prozent), dass die
Währung in einem Jahr an Stabilität verlieren wird. Ein Viertel
(24 Prozent) der Befragten glaubt, der Euro werde unverändert
stabil bleiben. Nur vier Prozent gehen von aus, dass die Währung
an Stabilität gewinnt.
Eine Mehrheit von 56 Prozent der Deutschen hält die Finanzhilfen
an Griechenland für falsch. 39 Prozent befürworten die Milliardenhilfe.
Optimistisch schätzt Michael Hüther, Direktor des Instituts der
deutschen Wirtschaft, die Rückzahlungswahrscheinlichkeit der
Griechenlandhilfe ein: “Solange Griechenland den Euro behält,
können EU-Kommission und IWF die Griechen zum harten Sparen disziplinieren.
Deshalb gibt es gute Chancen, dass Athen die Nothilfen zurückzahlt.“
Der Wirtschaftsexperte fordert eine Bankenbeteiligung an der
Griechenlandrettung und hält eine Umschuldung Griechenlands,
bei der die privaten Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen
verzichten, für “unvermeidbar“. “Die Banken müssen Verantwortung
übernehmen, dass sie massiv Geld in einen instabilen Markt gegeben
haben“, so Hüther.