Rettung weiterer Krisenländer wäre kaum zu stemmen – Gerieten Italien, Portugal, Irland und Portugal ebenfalls in finanzielle Notlage, wären Hilfen in Billionenhöhe fällig.
Berlin – Eine Rettung weiterer angeschlagener Euroländer wäre für die Währungsunion kaum zu stemmen. Gerieten Italien, Portugal, Irland und Portugal ebenfalls in finanzielle Notlage, wären Hilfen in Billionenhöhe fällig. Das geht aus einer Berechnung zweier Szenarien hervor, die die Bank UniCredit für die in Berlin erscheinende Tageszeitung DIE WELT (Dienstagausgabe) vorgenommen hat.
Die Volkswirte haben sich angeschaut, wie viel neue Schulden die Staaten von 2010 bis 2012 finanzieren müssen. Außerdem haben sie das Defizit von 2009 als Grundlage genommen, wie viel zusätzliche Schulden die Staaten zwischen 2010 und 2012 noch dazu aufnehmen müssen.
Würden die Eurostaaten von 2010 bis 2012 ihr Haushaltsdefizit gegenüber 2009 nicht verbessern können, hätten sie zusammengenommen einen Kapitalbedarf von rund 1,3 Billionen Euro, den sie in den kommenden drei Jahren finanzieren müssten. Portugal bräuchte rund 70,2 Mrd. Euro, Irland 80,2 Mrd. Euro. Deutlich teurer würde nach der Berechnung für die WELT eine Rettung Spaniens und Italiens: Spanien bräuchte 459,8 Mrd. Euro, Italien 693,4 Mrd. Euro.
Würden es den Ländern gelingen, 2010 ihr Defizit konstant zu halten, 2011 auf dreiviertel des Standes von 2009 herunterfahren und 2012 auf die Hälfte, hätten sie immer noch einen Kapitalbedarf in Höhe von 1,125 Billionen Euro. Portugal bräuchte in diesem Fall 58,7 Mrd. Euro, Irland 62,7 Mrd. Euro. Spanien hätte einen Bedarf von 371,6 Mrd. Euro, Italien von 632,8 Mrd. Euro. Die Volkswirte betonten aber, dass dies lediglich Szenarien seien.