Finanzministerium taxiert griechischen Finanzbedarf auf 150 Milliarden Euro . Ifo-Chef Sinn: Hilfen werden “mit Sicherheit rechtlich angefochten“.
Berlin. Das überschuldete Griechenland benötigt offenbar noch
viel mehr Geld als bisher bekannt. Wie die Online-Ausgabe der
BILD-Zeitung (Dienstagausgabe) berichtet, taxiert das Bundesfinanzministerium
den Finanzierungsbedarf des Landes bis Ende 2012 mittlerweile
auf 150 Milliarden Euro. Das habe der Parlamentarische Staatssekretär
Steffen Kampeter am Montag vor dem Haushaltsausschuss des Bundestages
erklärt. Danach werde Griechenland versuchen, neben den von IWF
und den Euro-Staaten bereitgestellten Krediten über 110 Milliarden
Euro 2012 rund 40 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufzunehmen.
Sollte das Land kein Geld an den Finanzmärkten bekommen, müssten
die Euro-Staaten einspringen. Die Zeitung beruft sich auf Teilnehmer
der Sitzung. Dadurch könnte die Belastung für Deutschland auf
gut 30 Milliarden Euro steigen. Der Präsident des Ifo-Instituts,
Hans-Werner Sinn, wandte sich in der BILD-Zeitung erneut gegen
Hilfen für Griechenland und rechnet mit juristischen Klagen.
“Das wird mit Sicherheit rechtlich angefochten. Der Maastricht-Vertrag
und die Euro-Verträge geben das nicht her, weil Griechenland
nicht ohne eigenes Zutun in Gefahr geraten ist“, sagte Sinn der
Zeitung.