Marc Faber: Die Stunde der Wahrheit rückt näher. USA haben das gleiche Problem wie Griechenland: Beide sind praktisch pleite und werden die Schulden nie zurückzahlen können. Andere Staaten werden folgen.
Die USA werden in Zukunft das gleiche Problem haben wie Griechenland. Das sagte Marc Faber in einem Interview mit CNBC. Faber äußerte sich per Telefon in einer größeren Diskussionsrunde, an der auch Nouriel Roubini und Mohamed El-Erian von Pimco teilnahmen. Alle Beteiligten blickten äußerst besorgt in die Zukunft.
Viele sind noch gar nicht „aufgewacht“ – so Faber telefonisch aus Bangkok- und haben die Tiefe des US-Schuldenproblems gar nicht erkannt. Auch die meisten westlichen Industrieländer würden auf einem Schuldenpulverfass sitzen, welches in Zukunft unweigerlich hoch gehe. Griechenland war nur der Auslöser, andere Staaten stünden ebenfalls vor dem Bankrott.
Zum Anstieg des Dollar bemerkte Faber: Der Dollar steige nicht, weil er so gut ist, sondern weil er weniger schlecht ist als der Euro.
In Sachen China erklärte Faber, dass es dort eine Bubble im Immobilienmarkt gebe. Man müsse damit rechnen, dass es hier zu einer Abkühlung komme.
Auch der chinesische Aktienmarkt ist in letzter Zeit um 20% gefallen.
Langfristig sieht Faber die Chancen Chinas positiv, befürchtet jedoch herbe Rückschläge innerhalb der nächsten zwei Jahre.
Falls dieses Szenario jedoch eintritt, befürchtet Mohamed El-Erian von Pimco den worst case für die Weltwirtschaft. Pimco verwaltet derzeit 2 Billionen Dollar weltweit. Das Geld steckt vornehmlich in Anleihen.
Mit sichtlich bewegter Stimme sagte El-Erian, man könne nur hoffen, dass China nicht kollabiert. Wenn das passiere, dann würde es „sehr sehr“ ernst. China sei derzeit die einzige Hoffnung für die Weltwirtschaft.
In Sachen Schuldenkrise nannte El-Erian den Vergleich eines Autos, das mit hoher Fahrt unterwegs sei, für das es aber keine Einzelteile mehr gebe im Reparaturfall. Die meisten Staaten hätten ihre Karten ausgespielt. „Falls das Auto stehen bleibt, weil es defekt ist, dann kann es nicht mehr repariert werden“ – so El-Erian. Das könne böse enden.