In einer geheimen Aktion hat die Europäische Kommission zusammen mit den Euro-Staaten den Geldtransfer nach Griechenland getestet. 15 Euro-Staaten haben am Mittwoch zu Testzwecken das erste Geld an Griechenland überwiesen.
In einer geheimen Aktion hat die Europäische Kommission zusammen mit den Euro-Staaten den Geldtransfer nach Griechenland getestet. Nach Inforamtionen des Handelsblatts (Freitagausgabe) aus Kommissions- und Finanzkreisen haben 15 Euro-Staaten bereits an diesem Mittwoch zu Testzwecken das erste Geld an Griechenland überwiesen. Geflossen sind ganze 15 Euro, ein Euro von jedem Zahl-Land der Währungszone, hieß es.
Hintergrund der Operation war ein Probelauf für den Transfermechanismus zwischen den Euro-Staaten und Griechenland, um die „Prozesssicherheit“ des neuen Transferinstruments zu testen, wie es in Finanzkreisen hieß. Die Gelder flossen dabei zunächst auf das Zentralkonto der EU-Kommission bei der Europäischen Zentralbank und anschließend auf ein Konto der griechischen Regierung bei der nationalen Zentralbank. Der Test verlief reibungslos, hieß es in Kreisen der EU-Kommission. Die 15 Euro wurden noch am selben Tag zurückgeschickt.
Echtes Hilfsgeld kann Griechenland am kommenden Dienstag erwarten. Die EU-Kommission hat die Euro-Länder nach Informationen des Handelsblatts aufgefordert, bis zu diesem Tag knapp 15 Mrd. Euro zu überweisen. Der Anteil der Bundesregierung liegt zwischen vier und fünf Mrd. Euro, hieß es in Finanz- und Regierungskreisen. Die Kredite stellt die staatliche KfW Bankengruppe zur Verfügung.
Anfang der Woche hatte Griechenland zur Refinanzierung seiner Staatsschulden eine erste Tranche des vereinbarten Rettungspakets von rund 20 Mrd. Euro beantragt. Aus den Mitteln des Internationalen Währungsfonds (IWF) sind bereits 5,5 Mrd. Euro geflossen. Bis kommenden Mittwoch benötigt Griechenland etwa neun Mrd. Euro zur Bedienung fällig werdender Staatsanleihen.