Nervöse Anleger setzen auf Gold. DAX bricht schon wieder ein. Exportunternehmen profitieren vom starken Dollar. Russische Aktien leiden unter den schwachen Ölpreis.
Wer von Ihnen glaubt an eine Währungsreform als ultima ratio? Ich hatte in der letzten Woche noch nie so viele Anrufer in meinem Büro, die nur diese eine Frage hatten. Der amerikanische Star-Ökonom Roubini machte einige Andeutungen, die den Bestand des Euros in Frage stellt. In der Tat wird es spannend, ob der Euro lange diese Spannungen und Ungleichgewichte und das Nord/Südgefälle aushalten kann.
Der Euro fiel am Freitag wie ein Stein auf das neue Jahrestief von 1,2350 EUR/USD. Aber keine Panik. Das hatten wir letztem Jahr (bis 1,25) auch, nur damals waren das Geschrei und die Medienaufmerksamkeit nicht so groß wie jetzt. Meine Prognose ist, dass der Euro noch etwas schwächer gehen könnte, sich dann aber auch wieder schnell auf 1,35 EUR/USD im Jahresverlauf erholt, denn auch die Amerikaner haben strukturelle Verschuldungsprobleme. Zudem sollte sich jetzt die deutsche Exportwirtschaft über die schönen Währungsgewinne freuen. Setzen sie also jetzt auf Aktien mit hohen Dollareinnahmen wie die Lufthansa. Auch für Russlandanleger, die im dollarbasierten RTS-Handel aktiv sind, sorgte der starke Dollar für Währungsgewinne.
Der Euro ist ein Kunstprodukt von Politkern, der politisch, nicht aber (immer) ökonomisch sinnvoll ist. Die schwachen Länder sind damit in einem Korsett und die starken Länder müssen ständig drauf zahlen. Ich persönlich glaube nicht so schnell an eine Währungsreform. Ich mache mir aber große Sorgen wie wir alle aus der Sackgasse Schuldenfalle herauskommen wollen. Die Vermögen von Millionen Sparern stehen auf dem Spiel. Es kann nicht nur zu einem Staatsbankrott, sondern gleichzeitig zu vielen Staatsbankrotts und zu einer Inflation kommen. Durch die Anleihenkäufe der FED, britische Notenbank und nun sogar auch der EZB wird aber Zeit gewonnen, so dass ich in diesem Jahr (noch) nicht mit einer Währungsreform rechne. Kaufen Sie langfristig aber keine Staatsanleihen mehr, dann schon eher Aktien.
Das Wachstumsgebet der Politiker wird nicht zum Schuldenabbau führen, bestenfalls zu einer Verminderung der Neuverschuldung, was auch wiederum nur eine Zeitverschiebung ist. Auch in Deutschland brennt es nun in den Städten und Kommunen lichterloh. Es fehlen 15 Mrd € und Angela Merkel wird nun auch dem Sparkurs in Deutschland forcieren. Damit könnte aber auch schnell der Konjunkturaufschwung abgewürgt werden. Ich halte auch den vom IWF aufgelegten Sparkurs in Griechenland methodisch für falsch, da dadurch die Rezession nur verschärft wird. Und wie soll Griechenland die Kredite zurückbezahlen, wenn Griechenland nicht schnell auf einen Wachstumskurs kommt? Ein Teufelskreis.
Nun soll/muss aber nicht nur Griechenland sparen, sondern die ganze Welt, vor allem aber auch die USA und Großbritannien, sonst droht auch dort ein Downgrade bei den Anleihen. Die Prämien für Credit Default Swaps sind am Freitag schon wieder in die Höhe geschnellt, was dann zu einem Kurseinbruch beim DAX um 3,12% auf 6065 Indexpunkte und beim Dow Jones Industrial Index um 1,51 auf 10.620 Indexpunkte führte.
Es wird wohl auch in der nächsten Woche sehr volatil werden. Gerade in so volatilen Zeiten ergeben sich aber sehr gute Trading-Chancen. Wie Sie sich jetzt strategisch verhalten sollen, wollen wir beim nächsten ESI-Ostbörsen- „Go east – Red Chips schlagen Blue Chips!“ am 20. Mai um 17. Uhr in Frankfurt/m im Hotel Monopol (nähe Hbf.) besprechen. Dort werden dann auch Anlagealternativen /wie Gold und Wohnmobilen (in Prag) diskutiert. Sie können sich noch anmelden unter www.eaststock.de oder Tel 040/6570883.