Auch Dekabank-Chefökonom bezweifelt, dass Griechenland seine Schulden zurückzahlen kann. „Griechenland wird es sehr, sehr schwer haben, die Schulden ordnungsgemäß zu bedienen“.
Der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, unterstützt die von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann öffentlich geäußerten Zweifel, ob Griechenland seine Schulden tatsächlich zurückzahlen kann. „Griechenland wird es sehr, sehr schwer haben, die Schulden ordnungsgemäß zu bedienen“, sagte Kater Handelsblatt Online. Für sinkende Schulden benötige das Land Primärüberschüsse in der Größenordnung von fünf Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Der Primärüberschuss entspricht dem Haushaltssaldo vor Zinszahlungen und ist somit ein wichtiger Indikator zur Bestimmung der fiskalischen Nachhaltigkeit eines Landes.
Doch die Wachstumsaussichten Griechenlands seien „angesichts der geringen Wettbewerbsfähigkeit und des Sparkurses kurzfristig schlecht, so dass die Sparpolitik einen langen Atem benötigt“, erläuterte der Ökonom. Obwohl dies politisch schwer durchsetzbar sei, müsse die Regierung in Athen „alles daran setzen, die Ziele so gut wie möglich zu erreichen, um nicht den Anschluss an Europa zu verlieren“.
Ackermann hatte in einem Fernsehinterview gesagt: „Ob Griechenland über die Zeit wirklich in der Lage ist, diese Leistungskraft aufzubringen, das wage ich zu bezweifeln.“ Die Bundesregierung hatte dem Deutsche-Bank-Chef umgehend mit dem Hinweis widersprochen, es gebe keine Zweifel an der Entschlossenheit der griechischen Regierung, das Sparprogramm umzusetzen.