Die Nationalbanken haben sich zum Erfüllungsgehilfen der politischen Hütchenspielertruppe gemacht. Mit nutzlosen Rettungspaketen versucht eine unaufgeklärte Politikerkaste, die wahren Auslöser der Finanzkrise unter den Teppich zu kehren.
Von Hans-Peter Holbach, Chefredakteur "Geldbrief"
Die Schuldenorgie wird fortgesetzt. Mit immer höher dosierten Finanzspritzen und letztlich nutzlosen Rettungspaketen versucht eine unaufgeklärte Politikerkaste, die wahren Probleme und Auslöser der Finanzkrise unter den Teppich zu kehren. Sie wird damit langfristig keinen Erfolg haben und belastet dadurch nicht nur künftige Generationen, sondern bereits uns.
Ein Auseinanderbrechen der europäischen Währung, schon bei der Einführung an dieser Stelle vorausgesagt, scheint bereits beschlossene Sache zu sein. Staatsanleihen sind deshalb ein unkalkulierbares Risiko für jeden Geldanleger („Emittenten-Risiko“!), nur mit Sachwerten wie Aktien, Edelmetallen und Immobilien lässt sich ein Vermögen gegen die unausweichliche Abwertung immunisieren.
In der Tat ist Historisches passiert. Zusätzlich zum Rettungspaket kaufen die EZB und nationale Notenbanken (auch die Deutsche Bundesbank) Anleihen von klammen Staaten auf und entlasten so die Bankportfolios auf Steuerzahlers Kosten. Die Nationalbanken haben sich zum Erfüllungsgehilfen der politischen Hütchenspielertruppe gemacht. Manche Journalisten sprechen sogar schon von einer „kalten Währungsreform“. Damit ist der Damm gebrochen.
Inflation ahoi – nach einem „Beinahe-Euro-Crash“ wurde ein gigantischer Rettungsschirm an Kreditgarantien für „Wackelkandidaten“ von der Eurozone und dem IWF gespannt. Der „Club Med“, noch immer in Ferienlaune, hat sich gegen die Mitteleuropäer durchgesetzt.
Lassen Sie doch bitte den gesunden Menschenverstand sprechen: Wir alle inklusive der Politiker regen uns darüber auf, dass unsere Staaten weltweit immer höhere Schulden aufbauen – aber wir sind es selbst, die diese Schuldenberge immer aufs neue finanzieren: durch den Kauf von Staatsanleihen. Und nicht nur direkt, sondern auch indirekt: durch Festgeldanlagen bei den Banken, durch Einzahlungen bei den klassischen Lebensversicherungen, bei allen unseren betrieblichen und staatlichen Alters-, Renten- und übrigen Versorgungswerken, die vollgepackt sind mit Staatsanleihen, ohne dass wir dies vital mitbekommen.
Eigentlich gibt es nur eine Lösung, dem Staat freiwillig kein Geld mehr zu geben und ihn dadurch zu zwingen, seine Ausgabeflut einzudämmen. Die Folge ist natürlich klar: die Steuern werden erhöht. Sie werden es schon bald erfahren und dann in Ihrer Brieftasche merken. Mehr gibt es zu diesem Thema eigentlich nicht zu sagen.