Im Visier hat Hainer vor allem den asiatischen Kontinent. „In Asien boomen die Länder, in Asien boomen die Sportartikelmärkte, und in Asien boomen wir.“ Dieses Momentum wolle der Konzern vor allem in China nutzen und bis 2010 mehr als 3500 neue Geschäfte eröffnen, um dann mehr als eine Milliarde Euro auf dem dann künftig zweitgrößten Sportmarkt der Welt zu erlösen. „Mit diesem aggressiven Expansionsplan sollte es uns gelingen, bereits dieses Jahr die Marktführerschaft in der Volksrepublik zu übernehmen.“
Darüber hinaus expandiert die Adidas-Gruppe nach Ost- und Südosteuropa sowie Lateinamerika. „Dort wachsen Wirtschaft und Kaufkraft jedes Jahr. Ansonsten kreieren wir uns zum Teil auch selbst Märkte in sportbegeisterten Ländern und Städten, von denen die Marktforscher wegen mangelnder Kaufkraft eigentlich abraten würden“, sagte Hainer. Mittlerweile würde Adidas ein Viertel des Konzernumsatzes in den Schwellenländern erzielen. „Bereits 2010 sollen die Emerging Markets fast ein Drittel des Konzernumsatzes beisteuern“, so Hainer weiter.
Zuversichtlich ist Hainer auch für den Turnaround der US-Tochter Reebok. Dazu will er Reebok auf seinen drei Kernmärkten Nordamerika, England und Japan bis Ende 2008 von ihren Altlasten befreien. „Alte Geschäftspraktiken, eine schwache Distribution oder schlechte Produkte werden dann der Vergangenheit angehören. Nur wenn wir in diesen drei Märkten eine solide Plattform für stabiles Wachstum sicherstellen, wird Reebok wieder zu einer Erfolgsstory werden.
Deshalb halten wir an unserem ehrgeizigen Ziel fest, im kommenden Geschäftsjahr mit Reebok wieder in Amerika auf Dollar-Basis wachsen zu wollen.“ Gleichzeitig stehe der Ausbau in Russland, China und Indien sowie den traditionellen Märkten auf der Prioritätenliste ganz oben. „Vor allem deswegen, weil wir das Umsatzpotenzial für Reebok, das ich bei bis zu fünf Milliarden Dollar sehe, so bald wie möglich ausschöpfen wollen.“Damit will Hainer sein Langfristziel erreichen und wieder zum führenden Unternehmen auf dem weltweiten Sportartikelmarkt aufsteigen. „Für uns ist das mehr als nur eine Vision. Dieses Ziel ist nicht nur konkret, es ist auch erreichbar.“