Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Die Börse ist zurzeit schon verrückt, sie zermürbt und frustriert viele Anleger. Denn niemand weiß, ob morgen nicht doch wieder eine Nachricht kommt, die den DAX um mehrere Prozente einbrechen lässt.
Gestern war es eine Meldung aus China, welche die US-Börsen derart verunsicherte, dass sie zum Schluss hin deutlich zurückkamen. China soll einen Teil seiner Bestände an europäischen Staatsanleihen abbauen wollen, hieß es da. Doch diese Meldung wurde heute direkt wieder dementiert. Es wäre auch untypisch für China, so zu reagieren. China wird höchstens in Zukunft weniger Staatsanleihen erwerben. Doch Europa ist ein wichtiger Handelspartner für China, schon aus diesem Grund wird das Land auch weiter europäische Staatsanleihen kaufen.
DAX jagt durch das Target
Der DAX notiert heute mit über 3 % im Plus. Dazu unser bekannter DAX-Chart nach der Target-Trend-Methode:
Sie sehen, wie genau der DAX die Mitte des Targets nicht nur erreicht, sondern auch durchstoßen hat. Es ist immer wieder verblüffend, welche enorme Anziehungskraft diese Targets der Target-Trend-Methode haben. Die blau gestrichelte Mittellinie konnte nun auch zurückerobert werden. Im Idealfall wird diese in den nächsten Tagen nochmals von oben getestet. Kursziel ist allerdings nun die Mittelline des grünen Aufwärtstrends.
Jetzt ist auch das Fehlsignal auf der Unterseite mehr als deutlich zu erkennen. An dieser Stelle wurden sicherlich viele Anleger aus ihren Positionen getrieben. Der Markt ist wie immer erbarmungslos.
Euro bastelt an Umkehrformation
Auch sehr interessant ist der Euro-Chart:
Der Euro scheint bei 1,215 Dollar gut unterstützt zu sein. Bereits fünf (!) Kerzen haben einen Angriff auf diese Marke versucht und sind an dieser gescheitert. Es kann natürlich sein, dass die EZB im Bereich der 1,21er Marke eingreift. Sobald der Markt das spitz kriegt, wird er darauf reagieren.
Nach klassischer Charttechnik bildet sich nach der Übertreibung nach unten (Ausbruch aus dem bereits steilen Abwärtstrend nach unten) ein möglicher Boden in Form eines W’s. Normalerweise kommt es, sofern die Kurse daraufhin in den Trend zurücklaufen, zu einem Trendbruch nach oben. Das kann allerdings auch in Form einer Seitwärtsbewegung geschehen. Ich habe Ihnen in diesem Chart mit den rot gestrichelten Prognoselinien die idealtypische Entwicklung einer W-Formation als Bodenformation eingezeichnet. Das wäre die bullishste Variante.
Gegen den Trend ist immer gefährlich
Allerdings sollte man mit Engagements auf der Longseite vorsichtig sein. Der Abwärtstrend ist noch intakt. Somit handelt man gegen einen sehr starken, dynamischen und natürlich zum Teil auch fundamental begründeten Abwärtstrend. Da sind Bodenansätze, und mehr ist es noch nicht im Euro - ein gefährliches Spiel.
Sollte aber in den nächsten Wochen zum Beispiel durch eine Seitwärtsbewegung entlang der 1,21er Marke deutlicher werden, dass der Euro hier tatsächlich gestützt wird, ergäbe sich natürlich ein erstklassisches Chance/Risiko-Verhältnis, da man eine Long-Position dann sehr dicht absichern kann.
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