Jüngster Anlauf im Kampf gegen Öl-Katastrophe gescheitert. Mehr als 200 Kilometer Küstenfläche der USA sind bereits verseucht,. Das sensible Ökosystem der Marshlands des Bundesstaates Louisiana ist möglicherweise komplett zerstört.
Der jüngste Anlauf, die Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko einzudämmen, ist vorerst gescheitert. Der britische Energiekonzern BP hatte gestern versucht, das beschädigte Steigrohr abzusägen. Anschließend hätte ein Auffangtrichter angebracht werden sollen, mit dem das austretende Öl kontrolliert abgeleitet würde. Während der Operation in 1.500 Metern Tiefe war allerdings die von Unterwasser-Robotern geführte Diamantsäge eingeklemmt worden.
Offenbar war das Material des Steigrohrs zu massiv für die Säge, einen erneuten Versuch wolle BP daher nicht starten, so der Konzern. Stattdessen sollen nun 30 Zentimeter lange Scherenmesser eingesetzt werden, um das Rohr zu durchtrennen. Wann der neue Anlauf unternommen werden soll, ist derzeit noch unklar. Seit der Explosion und dem anschließenden Sinken der Ölbohrplattform "Deepwater Horizon" am 21. April fließen täglich rund 800.000 Liter Rohöl in den Golf von Mexiko.
Mehr als 200 Kilometer Küstenfläche der USA sind bereits verseucht, das sensible Ökosystem der Marshlands des Bundesstaates Louisiana ist möglicherweise komplett zerstört. Die finanziellen Schäden haben Experten zufolge inzwischen die Ausmaße des Frachterunglücks der "Exxon Valdez" im Jahr 1989 überschritten.