An den Finanzmärkten kursierte heute ein Gerücht, nachdem eine große europäische Bank in Schwierigkeiten sei. Die News schwappte erste nach New York und kam dann wieder zurück nach Europa: "One Europ Bank is in trouble"
Abgesehen davon, dass praktisch alle großen Banken in Schwierigkeiten sind, besagt das Gerücht eigentlich nichts neues. Es scheint jedoch in diesem Fall so zu sein, dass einflußreiche Kreise gezielt Negativ-Nachrichten verbreiten, um den Euro weiter zu drücken. Offenbar sind US-Hedgefonds immer noch short im Euro. So erreichte MMnews heute aus den USA die Botschaft: "One Europ Bank is in trouble".
Die Gerüchte-Verbreiter beziehen sich auf einen Artikel von "Czervensky intern", einem Frankfurter Informationsdienst. In dem Zusammenhang wurde auch eine Äußerung des schweizerischen Nationalbank Präsidenten Hildebrand erwähnt.
MMnews sprach heute mit dem Chefredakteur von Czwervensky. Dieser stellte klar, dass besagter Artikel sich nicht spezifisch mit dem Ausfallrisiko einer Bank beschäftige, sondern mit der Situation der schweizer Bankenlandschaft generell. Hier der Artikel im Original:
Schweizer Großbanken: Noch „too big to fail“ – Sorgenfalten bei Notenbankern
„Die zwei Banken – UBS und Credit Suisse – haben ihre Bilanzsummen in den vergangenen zwei Jahren zwar um 35% reduziert, sie sind aber immer noch vier Mal so groß wie das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz“, so der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Philipp Hildebrand, am Wochenende. Er hält sie weiterhin für ein Stabilitätsrisiko.
Im Fall eines drohenden Zusammenbruchs dieser Institute stünden Regierung und SNB, so Hildebrand, weiterhin vor der „unmöglichen Wahl“, entweder auf Kosten des Steuerzahlers zu helfen, oder die Stabilität des Finanzsystems mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Wirtschaft zu gefährden. Deshalb werde die Regierung im Oktober Vorschläge zur Lösung der „Too-big-to-fail“-Problematik unterbreiten, kündigte er in Interlaken an. Er betonte, dass das Problem der Finanzstabilität auf internationaler Ebene angegangen werden müsse. Allerdings wäre es unverantwortlich, in der Schweiz mit einer Reform der Regulierung abzuwarten, bis der internationale Prozess abgeschlossen sei, mahnt er.