Familienministerin Schröder droht Wirtschaft mit Frauenquote. Bis 2015 müsse die Wirtschaft den Anteil auf 20 Prozent steigern. "Das halte ich für machbar. Zwar nicht für jede Branche einzeln, aber im Schnitt".
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat erstmals eine verbindliche Zielmarke für Frauen an der Spitze der Unternehmen vorgegeben: Bis 2015 müsse die Wirtschaft den Anteil auf 20 Prozent steigern. "Das halte ich für machbar. Zwar nicht für jede Branche einzeln, aber im Schnitt", sagte sie dem Handelsblatt (Montagsausgabe). Derzeit sind in den Dax-Vorständen weniger als ein Prozent Frauen vertreten. In den Aufsichtsräten sind es rund zwölf Prozent - allerdings nur, weil die Arbeitnehmer überproportional viele Frauen ins Kontrollgremium entsenden.
Solte die Wirtschaft diese Vorgabe nicht umsetzen, droht Schröder mit einer gesetzlichen Quote. Sie selbst könne "nur so lange guten Gewissens auf eine Quote verzichten, solange ich in der Wirtschaft eine stetige Verbesserung sehe. Das ist aktuell so, aber wir brauchen eine ständige Veränderung in die richtige Richtung", sagte sie. "Das Beste an einer 'angedrohten' Quote ist, dass sie wie ein Damoklesschwert ist und so offensichtlich Wirkung entfaltet."
Um den Druck auf die Unternehmen zu erhöhen, will Schröder für alle Unternehmen eine Berichtspflicht über die Besetzung von Spitzenpositionen mit Frauen einführen.